Für den FC Bayern München war die vergangene Länderspielpause voller Hiobsbotschaften. Neben Dayot Upamecano kehrte auch Alphonso Davies verletzt zurück. Mit einem Kreuzbandriss fällt der Kanadier sechs Monate aus.
Berater Nedal Househ schimpfte über die Vorgehensweise der kanadischen Nationalmannschaft, angeblich habe Davies signalisiert nicht spielen zu können (hier nachlesen >>>). Auch Sportdirektor Christoph Freund zeigte sich auf einer Pressekonferenz entsetzt: "Es ist einfach richtig bitter. Für uns ist es einfach nicht korrekt, wie das abgelaufen ist."
Das Verhalten der Kanadier bezeichnet er als "fahrlässig und unprofessionell". Dabei sind mit Jesse Marsch und Franz Schiemer ausgerechnet zwei alte Weggefährten aus Salzburg-Zeiten in Kanada an der Seitenlinie.
Christoph Freund im 90minuten-Interview >>>
Mehrstündiges Gespräch
Ersterer nutzte gleich den Draht zu seinem Ex-Boss. "Zum Glück kenne ich Leute bei Bayern. Christoph Freund und ich hatten ein mehrstündiges Gespräch. Und wir haben ein paar Mal über die ganze Situation gesprochen, um Klarheit und Verständnis zu schaffen zwischen dem, wie es war, als Alphonso bei uns war, und dem, was passiert ist und wie es war, als er bei ihnen war", erzählt Marsch jetzt "The Atheltic".
Bezüglich der Verletzung meint der US-Amerikaner: "Davies hat seit November, Dezember letzten Jahres an seiner Achillessehne gearbeitet. Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass es bei alldem Empfindlichkeiten gibt."
"Wir sind alle enttäuscht, dass er sich diese Verletzung zugezogen hat, aber wir konzentrieren uns sehr darauf, dass wir ihn alle auf die richtige Art und Weise unterstützen, und wir werden die Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig kennenzulernen und unsere Kommunikation und unsere Überzeugung zu stärken, um sicherzustellen, dass er immer in der Lage ist, Leistung zu bringen und sein Bestes zu geben."
Auch die kritischen Kommentare des Beraters kann Marsch zumindest irgendwo verstehen: "Ich denke, dass einige von Huosehs Kommentaren falsch interpretiert und übertrieben dargestellt wurden. Letztendlich hat er versucht, Alphonso zu schützen und ihn in dieser Situation zu unterstützen."
"Für Alphonso ist es seine erste richtige Verletzung. Wenn man ein junger Spieler ist und so etwas noch nicht erlebt hat, ist es nicht immer einfach zu verstehen, wie man mit jedem Moment umgehen soll."