Der neue Münchner Sportvorstand Max Eberl hat die Titelchancen des FC Bayern in dieser Saison noch lange nicht abgeschrieben.
"Ich will diese Saison nicht hergeben", verkündete Eberl am Dienstag bei seiner Vorstellung. Zugleich dämpfte er die Erwartungen.
"Ich bin kein Heilsbringer. Ich bin ein Typ, der anpacken möchte", betonte der 50-Jährige, dessen vordringlichste Aufgabe die Suche nach einem Nachfolger für den im Sommer scheidenden Trainer Thomas Tuchel ist.
"Müssen passenden Trainer finden"
"Wir müssen den passenden Trainer für Bayern München finden und dann eben auch die passenden Spieler, die zu Bayern München und zu unserem Trainer passen", sagte Eberl. Dass er einst den aktuellen Leverkusen-Coach Xabi Alonso nach Gladbach holen wollte, sei kein Fingerzeig. "Das war ein sehr interessantes Gespräch, aber das lässt keinen Rückschluss auf heute zu", erklärte Eberl.
Die Münchner von Konrad Laimer liegen aktuell in der Bundesliga acht Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen. In der Champions League muss der FC Bayern im Achtelfinale ein 0:1 gegen Lazio Rom aufholen. Es gehe in den letzten drei Monaten der Saison darum, "vielleicht sogar Titel zu holen", meinte Eberl, der zuletzt bei RB Leipzig als sportlicher Leiter gearbeitet hatte.
Rückkehr nach 30 Jahren
"Willkommen dahoam, Max", sagte der Münchner Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zu Eberl, der den Verein 1994 als Spieler verlassen hatte und damals zum VfL Bochum gewechselt war. Später machte er Karriere als Funktionär bei Borussia Mönchengladbach und kurz in Leipzig. "Ich trete ein großes Erbe an", räumte Eberl ein.
Eberl beginnt offiziell ab dem 1. März als neuer Sportvorstand der Münchner. Er hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 unterschrieben. Sportdirektor Christoph Freund, der im Sommer von Salzburg zu den Bayern gekommen war, hat damit einen neuen Ansprechpartner. "Ein sehr erfahrener Mann, ein guter Typ. Wenn es so sein sollte, freue ich mich auf die Zusammenarbeit", sagte Freund schon am vergangenen Samstag. Man werde "gut im Team zusammenarbeiten".
Auf dem Spielersektor dürften die Bayern hingegen bald einen Abgang verkünden. Linksverteidiger Alphonso Davies steht nach übereinstimmenden Berichten spanischer Medien kurz vor einem Wechsel zu Real Madrid.
Da der Vertrag des Profis bereits im Sommer 2025 auslaufe, werde Real den 23-jährigen Kanadier wohl für 40 Millionen Euro holen können, obwohl der Preis eigentlich bei 70 Millionen Euro liege, schrieb "AS". Bayern werde um jeden Preis einen "neuen Fall Alaba" verhindern wollen, versichert das Blatt. Österreichs Nationalteamstar war im Sommer 2021 nach seinem Vertragsende in München kostenlos zu Real gewechselt.