Nach dem 1:0 gegen Wolfsburg steht für den VfB Stuttgart nicht der Sieg, sondern die Verletzung von Kapitän Christian Gentner im Fokus.
In der 88. Minute springt Gäste-Goalie Casteels zum Ball und erwischt Gentner mit dem Knie im Gesicht. Statt (Gelb-)Rot für den bereits verwarnten Keeper lässt Schiedsrichter Guido Winkmann aber weiterspielen. Aufgrund des ausgeschöpften Wechselkontingents muss der VfB sogar zu zehnt zu Ende spielen.
Im Krankenhaus folgt die Diagnose: Gentner bricht sich den unteren und seitlichen Augenhöhlenboden, das Nasenbein sowie den Oberkiefer.
Der 31-Jährige wird in den nächsten Tagen operiert. Trainer Hannes Wolf "ist mit den Gedanken bei unserem Kapitän. Wir hoffen, dass er schon bald wieder gesund ist."
"Grenzwertig, aber vertretbar"
Für Verwunderung sorgt der Umstand, dass der Videobeweis Schiedsrichter Winkmann zu keiner Karte gegen Casteels anwies.
Laut "Sky" habe der Unparteiische das Foul als unabsichtlich bewertet und die Szene mit dem Video-Assistenten abgeklärt.
Das bestätigt auch die DFL dem "kicker": "Die Technik beim Videoschiedsrichter hat einwandfrei funktioniert."
Für DFB-Schiedsrichterboss Hellmut Krug ist die Entscheidung "regeltechnisch zwar grenzwertig, aber vertretbar".
Für Casteels normale Torwarttechnik
VfL-Goalie Casteels wünscht Gentner alles Gute, rechtfertigt aber seine Aktion: "Wenn das Foul ist, muss man die ganze Jugendausbildung umstellen, ab fünf, sechs Jahren. Du lernst als Torhüter früh, dass du das linke Knie mitnimmst, wenn du mit rechts hochgehst, 99 Prozent der Torhüter machen das so."
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