Nach langem Ringen ist der Transfer von Aleksandar Dragovic zu Leverkusen endlich vollendet.
Nun kann sich der 25-Jährige auf seine Aufgaben beim neuen Klub konzentrieren. Trotz der 18 Mio. Euro, die Leverkusen für ihn zahlte, kann sich der Innenverteidiger seines Stammplatzes aber nicht sicher sein. Mit Jonathan Tah und Ömer Toprak gibt es starke Konkurrenz.
Dazu kommen mit Tin Jedvaj, Kyriakos Papadopoulos und Andre Ramalho weitere Kandidaten. Gut möglich, dass Bayer jedoch noch Spieler abgibt.
Papadopoulos werden Gespräche mit englischen Klubs nachgesagt. Auch der Verbleib Topraks, für den Borussia Dortmund schon mit einem Angebot über 22 Millionen Euro bei Leverkusen abblitzte, scheint nicht zu 100 Prozent sicher.
Experte glaubt an viel Rotation
Prinzipiell wird Leverkusen-Coach Roger Schmidt aber wohl mit dem Stamm-Duo Toprak/Tah in die am Samstag (um 18:30 Uhr gegen Gladbach) beginnende Saison starten. Sofern bei Spitzenklubs, die neben der Liga auch im Pokal und der Champions League antreten, überhaupt von Stammplätzen die Rede sein kann.
"Toprak, Tah und Dragovic kann man in etwa auf einer Stufe sehen", meinte Frank Lußem vom "kicker" zuletzt gegenüber LAOLA1. "Die vergangene Saison zeigte, dass Bayer nicht genug Spieler haben kann. Der sehr aufwändige Schmidt-Fußball verschleißt die Spieler offensichtlich schneller als gedacht, viele Verletzungen unterschiedlichster Art waren die Folge. Für die drei Wettbewerbe müssen gerade die Schlüsselpositionen im Zentrum gut abgedeckt sein."
Die Vorzüge von Dragovic
Der Leverkusen-Experte des deutschen Fachmagazins ist überzeugt, dass Dragovic viele Spielminuten bekäme. Auch der Abwehrspieler selbst will sich der Herausforderung stellen: "Der Konkurrenzkampf wird für alle beinhart, aber ich glaube an meine Chance und bin sicher, dass ich mich bei Bayer sehr gut weiterentwickeln werde."
Zumal die Werkself nicht umsonst so viel Geld für ihn bezahlt hat. Dragovic gilt als absoluter Wunschspieler von Trainer Schmidt.
"Laut IMPECT, der Daten-Firma von Ex-Profi Stefan Reinartz, mit der Bayer eng zusammenarbeitet, gehört Dragovic zu den stärksten Innenverteidigern im Spielaufbau“, so Lußem. „Dazu hat er bei Marcel Koller das ‚Durchverteidigen‘ gelernt – er rückt nun konsequent nach, wenn die erste Pressinglinie sowie die Sechser auf den Gegner gehen.“
Dementsprechend passt der Innenverteidiger perfekt zum Spielstil des ehemaligen Salzburg-Trainers.
Baumgartlinger kennt den Konkurrenzkampf schon
Dasselbe gilt auch für Julian Baumgartlinger. Der Neuzugang von Mainz musste jedoch schon am Wochenende im Pokal erfahren, wie intensiv der Konkurrenzkampf in Leverkusen ausgeprägt ist.
Beim 2:1 gegen Hauenstein durften Kevin Kampl und Charles Aranguiz im Mittelfeld ran, der Österreicher wurde erst in der zweiten Hälfte eingewechselt.
Auf die beiden Nationalspieler wartet also ein herausforderndes Jahr. Ihre Einsätze werden Dragovic und Baumgartlinger zweifellos bekommen. Fragleich bleibt, wie viele Spielminuten es am Ende der Saison sein werden.
VIDEO: Baumgartlinger spricht über seinen Wechsel zu Leverkusen