Sportlich konnte sich die strauchelnde Hertha BSC Berlin in den letzten Wochen ein wenig fangen, zwei der jüngsten drei Spiele konnten die Hauptstädter für sich entscheiden.
Damit gelang sogar der Sprung aus der Abstiegszone. Im Sonntagsspiel gegen Bayer Leverkusen (ab 15:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) hat man sogar die Chance, den Polster auf Rang 16 auf vier Zähler auszubauen.
Finanziell hat man die Gefahrenzone aber längst nicht verlassen - im Gegenteil! Den Berlinern droht ein finanzielles Fiasko, wie deutsche Medien berichten. Schon seit Jahren kämpft man bei der Hertha mit monetären Schwierigkeiten.
Minus von mehr als 60 Millionen droht
Nun könnte sich die Lage weiter verschlimmern, wie der aktuelle Finanzbericht des Klubs offenbart. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 (Juli bis Dezember 2022) verzeichnete der Klub ein Minus von 44,7 Millionen Euro.
In der zweiten Hälfte sei mit einem weiteren Minus von knapp 20 Millionen Euro zu rechnen, heißt es in dem Bericht. Damit käme ein Gesamtverlust von 64 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr zusammen.
Die Verbindlichkeiten stiegen von rund 81 Millionen auf knapp über 90 Millionen Euro. Im Herbst dieses Jahres ist zudem die Rückzahlung einer Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro fällig.
Zwischen Streit und Hoffnung
Die Hertha schreibt damit aller Voraussicht nach das vierte dicke Minus in Folge. Dazu kommt, dass man sich mit Ex-Geschäftsführer Fredi Bobic und Ex-Keeper Rune Jarstein im Rechtsstreit befindet, die fristlos gekündigt wurden und auf Zahlung einer Abfindung geklagt haben - diese Aufwände sind im Finanzbericht aber noch gar nicht berücksichtigt.
Doch es gibt auch Hoffnung. Investor Lars Windhorst verhandelt aktuell mit "777 Partners" über einen Verkauf seiner Anteile, die Gespräche ziehen sich aber in die Länge. Das frische Geld ist dringend vonnöten, da das Eigenkapital des Klubs erneut geschrumpft ist.
Dies bekäme bei einem Abstieg umso mehr Bedeutung, ein Klassenerhalt ist für die Berliner fast schon überlebenswichtig, da die Einnahmen in der Bundesliga - allein was das TV-Geld betrifft - wesentlich höher sind.