Beim VfL Wolfsburg schrillen die Alarmglocken.
Nach übereinstimmenden Medienberichten des Fachmagazins "kicker" und der "Wolfsburger Nachrichten" bestätigte wenig später auch der Bundesliga-Verein die Trennung von Trainer Martin Schmidt.
Nach nur fünf Monaten im Amt hat der 50-jährige Schweizer keine Zukunft mehr in der Autostadt. Seine Entscheidung, den Verein aus eigenen Stücken zu verlassen, teilte er am Montag den Verantwortlichen mit.
Erst vergangenen September hat Schmidt in Wolfsburg die Nachfolge des Niederländers Andries Jonker angetreten, konnte das Team aber nicht ins gesicherte Tabellenmittelfeld führen.
Unter Schmidt gewann Wolfsburg nur drei von 19 Partien. Derzeit liegt der VfL auf Platz 14.
Noch am Samstag hatte Wolfsburg den FC Bayern an den Rand einer Niederlage gebracht und erst durch einen Last-Minute-Elfmeter von Robert Lewandowski verloren.
Schmidt wollte Weg für Klassenerhalt mit neuem Trainer freimachen
Es war nicht die schlechteste Leistung der Mannschaft unter dem Walliser, doch Erfolgserlebnisse hatten die Wolfsburger zuletzt eben keine.
"Martin Schmidt will mit seinem Rücktritt den Weg freimachen, damit der VfL mit einem neuen Cheftrainer schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern kann", sagte Manager Olaf Rebbe. "Wir hätten dieses Ziel nur allzu gerne mit ihm selbst erreicht, aber wir konnten ihn nicht von seiner Entscheidung abbringen."
Nach 23 Spieltagen liegt der VfL auf Platz 14. Der Vorsprung auf Mainz, das zwei Positionen dahinter auf dem Relegationsplatz rangiert, beträgt nur noch einen Punkt. Bereits in der letzten Saison spielte das Team bis zuletzt gegen den Abstieg. Die Relegation wurde erst im Play-off gegen Eintracht Braunschweig verhindert.
Der sportliche und wirtschaftliche Niedergang war und ist rasant. 2015 war Wolfsburg noch Zweiter und schickte sich an, mit Volkswagen-Geldern die Bayern herauszufordern. Doch die Krise im VW-Konzern führte zu einem Kollateralschaden in der Fußball-Abteilung. Statt mit teuren Transfers auf die Höhe der Bayern zu kommen, verkaufte der Club binnen kurzer Zeit Weltmeister Andre Schürrle zu Borussia Dortmund, dann Julian Draxler zu Paris Saint-Germain und schließlich Ricardo Rodriguez zu Milan.