Da könnte der erste personelle Härtefall auf Oliver Glasner als Trainer des VfL Wolfsburg zukommen. Im "Kicker" macht Spielmacher Yunus Malli seinen Frust deutlich. Der 27-Jährige kommt unter dem ehemaligen LASK-Erfolgstrainer noch überhaupt nicht zum Zug.
In der Bundesliga kam der 25-fache türkische Teamspieler noch keine einzige Minute zum Einsatz. Zuletzt feierte er bei der Europa-League-Partie gegen Gent sein Saisondebüt.
"Nur ein Einsatz in 17 Spielen - das ist schwer nachvollziehbar. So viele Spiele, die Anzahl der Verletzten, ich hätte nie gedacht, dass ich so eine untergeordnete Rolle spiele", so Malli. Mit Glasner habe er bereits gesprochen. "Ich habe das Gespräch mit ihm gesucht, wir sind im Austausch. Er hat sich bisher für andere Spielertypen entschieden", zieht der ehemalige Mainzer ein ernüchterndes Fazit.
Wechsel im Winter?
Zu Mainzer Zeiten galt Malli als einer der besten Spielmacher der deutschen Liga, stand auch bei Borussia Dortmund auf der Liste. Im Jänner 2017 folgte für 12,5 Millionen Euro der Transfer zum VW-Klub. Dort konnte der türkische Teamspieler nie über einen längeren Zeitraum glänzen.
"Es ist klar, dass ich es mir alles erfolgreicher vorgestellt habe", so der Kreativspieler. Es sei die schwerste Phase seiner Karriere. "Ich weiß nicht, wie es weitergeht", gibt er offen zu.
Trotz der fehlenden Spielpraxis fehlt es Malli nicht an Selbstbewusstsein. "Ich hatte in der Vorbereitung ein ganz gutes Gefühl", erzählt der 27-Jährige. Glasner hätte ihm zwei Positionen im 3-4-3 in Aussicht gestellt. Daraus geworden ist aber nichts. "Für mich ist das schwer nachvollziehbar", gibt er zu Protokoll.
197 Bundesliga-Einsätze bestritt Malli bisher, ob unter Glasner für den VfL noch viele hinzukommen ist offen. Erst vor ein paar Tagen sorgte ein Instagram-Post von Malli für Verwunderung. Er postete eine Sanduhr - ein Indiz, dass seine Zeit in der Autostadt abgelaufen ist?
"Ich habe gemeint, dass ich daran glaube, dass ich bald wieder zum Einsatz komme", nimmt der Spielmacher den Wechselgerüchten ein wenig den Wind aus den Segeln. Im Spiel darauf gegen Gent kam er zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz unter Glasner.
Es würde keinen Grund geben, dass er an sich selbst zweifeln würde, sagt er. Er wisse, was er könne. Bleibt abzuwarten, ob Oliver Glasner auf diese Qualitäten künftig vertraut.
