Wird es noch was mit einem Transfer von Martin Hinteregger zu seinem Herzensklub Eintracht Frankfurt?
Die Halbzeit der Sommer-Transferperiode ist beinahe angebrochen, noch steht der Kärntner beim FC Augsburg unter Vertrag. Das soll auch so bleiben, wenn es nach FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter geht.
Als „sehr unwahrscheinlich“ bezeichnet Reuter gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“ einen Abgang des abwanderungswilligen Trios Hinteregger, Michael Gregoritsch und Philipp Max. Im Fall von Hinteregger läge der Ball bei Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic.
Von LAOLA1 darauf angesprochen, spielt der Frankfurter Sportchef diesen aber sogleich wieder zurück: „Es liegt an Augsburg, am Ende des Tages. Deswegen müssen wir schauen, was die nächsten Tage und Wochen noch bringen.“
„Hinteregger weiß um unser Interesse“
Stress hat Bobic aber keinen: „Der Transfermarkt ist erst Ende August zu, das ist noch eine lange Zeit. Dass Interesse von uns da ist, weiß er.“
Hinteregger selbst bastelt bereits seit seiner Wiederankunft in Augsburg an einer Rückkehr nach Hessen. In Interviews erwähnt er immer wieder, gerne zur Eintracht zurückkehren zu wollen, auf dem Augsburger Teamfoto fehlt er auf eigene Bitte.
Gut fünf Millionen Euro sollen die Ablösevorstellungen der beiden Vereine aktuell auseinanderliegen. Eine Summe, die im heutigen Fußballgeschäft beinahe lächerlich erscheint. „Wir müssen zusammenkommen. Wenn wir nicht zusammenkommen, geht es halt nicht“, weist Bobic darauf hin, dass die Eintracht auch im Angesicht des einnahmestärksten Sommers aller Zeiten nicht mit Geld um sich schmeißen wird.
Jovic und Haller sprengen Frankfurt-Kassen
Über 100 Millionen Euro wurden im aktuellen Transferfenster bereits in die Frankfurter Kasse gespült. Die Abgänge der beiden Starstürmer Luka Jovic (um 60 Millionen Euro zu Real Madrid) und Sebastien Haller (um 40 Millionen Euro zu West Ham) sorgten für nie dagewesene Dimensionen in Frankfurt. Vor diesem Sommer durfte sich noch Kevin Trapp (um 9,5 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain) SGE-Rekordtransfer nennen.
„Wenn man sportlichen Erfolg hat und die Spieler sich so entwickeln, ist es natürlich normal, dass diese für große Vereine sehr attraktiv werden. Das zeichnet uns im Endeffekt auch aus, da können wir auch stolz drauf sein, dass wir die Spieler dorthin gebracht haben“, klopft sich Bobic auch ein wenig selbst auf die Schulter.
Überhaupt geht es mit der Eintracht nur bergauf, seit der frühere Bundesliga-Torschützenkönig im Sommer 2016 das Ruder des Sportvorstands beim früheren Chaosklub übernommen hat: 2018 durften die „Adler“ erstmals seit 30 Jahren den DFB-Pokal in die Höhe stemmen. In der Vorsaison ging es unter Coach Adi Hütter in der Europa League bis ins Halbfinale, in der Liga wurde die erstmalige Champions-League-Teilnahme gegen Saisonende nur aufgrund schwindender Kräfte verpasst.
Bobic trägt Eintracht keine Saisonziele auf
Große Ziele für die kommende Saison sucht man bei der Eintracht aber vergebens. Bevor die Bundesliga in drei Wochen losgeht, haben die Frankfurter im besten Fall bereits fünf Pflichtspiele in den Beinen. In der Qualifikation zur Europa League stieg die Eintracht bereits in Runde zwei ein, wo Flora Tallinn im Hinspiel auswärts 2:1 bezwungen werden konnte, im DFB-Pokal wird es bereits in zwei Wochen gegen Waldhof Mannheim ernst.
„Wir haben sehr kurzfristige Ziele bis zur Länderspielpause. Es ist klar, wir wollen in die Gruppenphase der Europa League. Da haben wir die Qualifikationsrunden zu spielen, die sind sehr anspruchsvoll. In der ersten Runde des DFB-Pokals wollen wir gegen Mannheim bestehen und in die zweite Runde einziehen“, will Bobic noch nicht zu weit in die Zukunft blicken.
Die Bundesliga-Auslosung hat es mit der SGE indes nicht besonders gut gemeint. Mit der TSG Hoffenheim an Spieltag eins und RB Leipzig als Zweitrunden-Gegner warten auf das Hütter-Team richtige Brocken.
„In der Bundesliga wollen wir gegen sehr ambitionierte Gegner, wie Hoffenheim und Leipzig zu Beginn, einen guten Start hinlegen. Das ist die erste Etappe, es macht keinen Sinn über irgendwelche Tabellenposition zu reden“, warnt Bobic.
Der Deutschen mit slowenischen Wurzeln will von den Frankfurtern dabei vor allem ansehnlichen Fußball sehen: „Ein Ziel ist, diese Art, wie wir spielen, mit der wir letztes Jahr national und international die Fußballfans angesprochen haben, diesen herrlichen Fußball wieder zu sehen.“