Union Berlins Kapitän Christopher Trimmel hat trotz der umjubelten Last-Minute-Rettung seines Klubs in der deutschen Fußball-Bundesliga ein ernüchterndes Saisonfazit gezogen.
"Ende gut, alles gut? Die Saison war trotzdem schlecht", urteilte der Burgenländer nach dem 2:1 am Samstag gegen den SC Freiburg (Spielbericht >>>). Ein Jahr nach der historischen Qualifikation für die Champions League wendeten die Köpenicker den Absturz in die 2. Fußball-Liga erst am letzten Spieltag ab.
Dass sich Union im Saisonfinale auf seine Tugenden besann und laut Trimmel wieder "union-like" spielte, lag nach Meinung des 37-Jährigen nicht nur an einer Leistungssteigerung der Mannschaft.
"Mitte der Saison haben wir, glaube ich, zwölf Spiele in Folge verloren. Die letzten Wochen waren auch nicht gut. Dass wir es trotzdem geschafft haben, das geht in dem Verein nur mit so einer Fanszene", lobte der Außenverteidiger die Unterstützung der eigenen Anhänger.
Trimmel: "Das spricht für keine Mannschaft!"
Drei Trainer standen in dieser Saison bei den Eisernen in der Verantwortung. "Wir haben drei Trainer verbraucht. Das spricht für keine Mannschaft. Aber da sind wir auch selbstkritisch genug", berichtete Trimmel.
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Richtig am Boden war die Stimmung in Köln nach dem siebenten Abstieg der Geißböcke. Sport-Geschäftsführer Christian Keller wollte unmittelbar nach dem desaströsen 1:4 in Heidenheim nicht über die Zukunft reden.
"Lasst uns doch einfach mal. Das tut jetzt einfach weh". Auch Trainer Timo Schultz war "nicht in der Laune, ein riesiges Fazit zu ziehen". Wütend schrien die zahlreich mitgereisten FC-Anhänger den niedergeschlagenen Spielern entgegen: "Wir sind Kölner und ihr nicht."
Abstieg und Transfersperre: Auf Köln warten harte Zeiten >>>
Ungewisse Zukunft
Für Kapitän Florian Kainz, Dejan Ljubicic und die weiteren Mitspieler war es ein schwerer Gang in die Fankurve. Kainz gab Schultz Rückendeckung. "Der Trainer ist in einer ganz schwierigen Situation gekommen. Er hat seine Sache gut gemacht, auch wenn wir abgestiegen sind."
Wie es in Liga zwei mit den Kölnern weitergeht, ist ungewiss. Nicht nur die Trainer-Personalie steht zur Debatte. Der Club ist aufgrund einer FIFA-Strafe in der Transfer-Causa Potocnik mit einer Transfersperre belegt, die auch noch im Sommer gilt. Abgänge von Leistungsträgern können daher nicht kompensiert werden.
"Es ist einfach eine extrem schwierige Situation, wenn man nicht weiß, welchen Kader man zur Verfügung hat", sagte Kainz. Gewiss ist nur die Kölner Zweitklassigkeit.