31. deutscher Meistertitel, die neunte Meisterschaft in Folge, der siebente Titel bewerbsübergreifend in der nur eineinhalbjährigen Amtszeit von Hansi Flick als Cheftrainer - der FC Bayern hat einmal mehr Geschichte geschrieben.
Schon vor der 6:0-Meisterfeier gegen Gladbach (Spielbericht >>>) stand der neuerliche Triumph durch Dortmunds 3:2-Erfolg gegen Bayerns ersten Verfolger RB Leipzig (Spielbericht >>>) fest.
Schon in den Katakomben der Allianz Arena erfuhren die Spieler vom geschafften Meisterstück, und trotzdem ging der FCB vollgepumpt mit Selbstvertrauen und Motivation in das "Schaulaufen" gegen die Rose-Elf.
Eines der großen Merkmale der Bayern ist wohl, dass man trotz Seriensiegen nie den Hunger verliert.
"Es geht einem nicht um den Titel oder die Schale, sondern darum, jedes Spiel gewinnen zu wollen und besser als der Gegner zu sein - das gibt dir den Kick. Der dauert nicht lange an, aber den will man sich immer wieder holen. Das ist vielleicht das Geheimnis dieses Hungers, der noch da ist", brachte es Thomas Müller, der nun gemeinsam mit ÖFB-Teamspieler David Alaba den Rekordwert von 10 Meistertiteln mit den Bayern hält, bei "Sky" auf den Punkt.
Zehn deutsche Meisterschaften übersteigen auch für den wortgewandten Eigenbauspieler, der in dieser Saison bei 28 Scorerpunkten hält, jegliche Vorstellungskraft. Nicht einmal als Kind wage man seiner Meinung nach, an solch utopische Erfolge zu glauben.
"Davon träumt man als Kind eigentlich überhaupt nicht. Als kleiner Junge denkt man nie daran, in der ersten Mannschaft zu stehen. Da bist du froh, wenn du ein Ticket fürs Stadion bekommst."
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Seine derzeitige Gefühlswelt ist eine Beschreibung einer Reise und die Entwicklung des Vereins in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren.
"Neun Mal in Folge Meister zu werden, ist schon verrückt - und ich war jedes Mal dabei. Ich bin dankbar, dass ich viel davon spielen konnte. Das ist phänomenal."
Sieben Titeln mit Bayern reichen möglichem DFB-Bundestrainer Flick
Für Trainer Hansi Flick, dessen Aus beim FC Bayern nach der Saison besiegelt ist, war es eine "meisterwürdige Leistung mit enormer Qualität. Das war ganz hohes Niveau. Wir sind riesig stolz über die Art und Weise, wie wie uns die vergangenen eineinhalb Jahre verkauft haben. Das ist überragend."
Nicht nur mit seinen eigenen Aussagen schwärmt Flick immer wieder vom DFB, seinen guten Connections zu Oliver Bierhoff und Andreas Köpke.
Auch Oliver Kahn und Karlheinz Rummenigge lassen tief blicken und glauben daran, dass Flick aller Voraussicht nach der nächste DFB-Bundestrainer nach Jogi Löw sein wird.
Die Meisterschaft holte er zum zweiten Mal in Folge. "Deswegen üben wir den Sport aus, um Titel zu holen und Erfolge zu feiern. Wir sind der FC Bayern, der auch immer das Optimale herausholen will." Nach insgesamt sieben Titeln könne man aber guten Gewissens Abschied nehmen und einen anderen Weg einschlagen, so die Meinung des scheidenden Erfolgstrainers.
"Wollten zeigen, wer der wahre deutsche Meister ist"
Euphorisiert war auch Torhüter Manuel Neuer, der wieder einmal die Null halten konnte. "Es ist eine Genugtuung für uns, als bester deutscher Verein auch Meister zu werden. Das ist unser täglich Brot, darauf arbeiten wir täglich hin."
Schon in den Katakomben habe man über die TV-Schirme das Ergebnis bei Dortmund gegen Leipzig mitbekommen, schon da war die Stimmung gelöst und die ersten Gratulationen wurden entgegengenommen.
Auf dem Platz ging es aber danach darum, dies zu untermauern.
"Wir wollten zeigen, wer der wahre deutsche Meister ist. Wir wollten unbedingt dieses Statement setzen, das ist uns auch gelungen", so Neuer, der nicht genug bekommt. "Immer wenn ich in eine neue Saison gehe, will ich auch Meister werden."
Ohne Zuschauer fallen die Feierlichkeiten wie schon im Vorjahr gebremster aus, trotzdem haben sich die Bayern den erneuten Freudentaumel redlich verdient.