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Grillitsch: So geht es Joelinton und Felipe Pires

So geht es Joelinton und Pires in Hoffenheim. Nächster Schritt für Grillitsch.

Grillitsch: So geht es Joelinton und Felipe Pires Foto: © getty

Die rot-weiß-rote Fraktion bei der TSG Hoffenheim hat in dieser Saison "Zuwachs" bekommen.

Joelinton und Felipe Pires sind zwar bekanntlich keine Österreicher, sondern Brasilianer, lebten jedoch in den vergangenen beiden Jahren in Wien und können sich aufgrund ihrer Engagements bei Rapid beziehungsweise der Austria bestens über den österreichischen Fußball unterhalten.

Nach der Rückkehr nach Hoffenheim hat sich vor allem Joelinton in den Vordergrund gespielt, wie sein Neo-Kollege Florian Grillitsch zu berichten weiß.

"'Joey' macht das sehr gut. Er hat in der Liga beide Spiele gespielt und davor eine sehr gute Vorbereitung mit einigen Toren gemacht. Er hat sich sehr gut eingefügt", erklärt der Teamspieler am Rande des ÖFB-Camps in Bad Waltersdorf.

Geduld mit Felipe Pires

In der Liga stand der Ex-Rapidler sowohl gegen die Bayern als auch gegen Freiburg 90 Minuten auf dem Platz. Zuvor steuerte er im DFB-Pokal beim 6:1 gegen Kaiserslautern drei Tore und ein Assist bei.

"Bei mir war es letzte Saison am Anfang auch so. Ich habe ebenfalls nicht gespielt, war nur auf der Bank und dann hat es irgendwann geklappt. Also ist es schon noch ein bisschen zu früh zu behaupten, dass er gescheitert ist."

Grillitsch über Pires

Ob das Auftreten des 22-Jährigen eine positive Überraschung ist, vermag Grillitsch nicht zu beurteilen: "Ich habe ihn bisher nicht so gut gekannt. Aber er ist ein super Spieler, kann gut die Bälle sichern und hat einen super Körper. Vor dem Tor ist er auch sehr gut. Er ist auf alle Fälle eine Bereicherung."

Noch keine Bereicherung ist indes Pires, der bei allen Spielen nur auf der Tribüne saß. "Er ist eigentlich fit, aber wir haben einen sehr großen Kader, der Konkurrenzkampf ist hoch - vor allem auf seiner Position. Felipe ist ein klassischer Außenspieler, die wir so in unserem System nicht haben. Meistens spielen wir im 3-5-2.", erläutert Grillitsch.

Der Niederösterreicher bittet jedoch aus eigener Erfahrung um Geduld mit dem Ex-Austrianer: "Bei mir war es letzte Saison am Anfang auch so. Ich habe ebenfalls nicht gespielt, war nur auf der Bank und dann hat es irgendwann geklappt. Also ist es schon noch ein bisschen zu früh zu behaupten, dass er gescheitert ist."

Grillitsch will nächsten Schritt gehen

Nach seinen Anlaufschwierigkeiten zählt Grillitsch inzwischen längst zum Stamm des Champions-League-Teilnehmers. Nun gilt es auf seine gute Einstands-Saison in Hoffenheim aufzubauen:

"Die Rückrunde war ganz gut von mir, aber ich bin sehr selbstkritisch, ich will mich immer verbessern. Ich bin noch jung, bin erst 23. Ich glaube, ich kann mich immer noch weiterentwickeln, kann immer noch den nächsten Schritt gehen."

Zum Beispiel in der Königsklasse, wo Manchester City, Olympique Lyon und Shakhtar Donetsk als Gegner warten. "In der Champions League können wir uns international auch mal auf einem anderen Niveau messen, das ist natürlich eine super Sache für jeden einzelnen, eine neue Erfahrung. Ich freue mich riesig auf das erste Mal in der Champions League", strahlt Grillitsch.

Ein Gewinner der Vorbereitung?

Dass er medial zu den Gewinnern der Hoffenheimer Vorbereitung gezählt wurde, nimmt der zentrale Mittelfeldspieler eher gelassen zu Kenntnis und berichtet von muskulären Problemen, weshalb er die Vorbereitung eigentlich gar nicht voll durchziehen konnte.

"Die Vorbereitung war von allen ganz gut, wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Aber ich will natürlich einen Stammplatz haben. Es ist mein Anspruch, dass ich immer spielen will. Wenn ich das Vertrauen bekomme und spiele, will ich natürlich immer meine bestmögliche Leistung abrufen", verdeutlicht der 23-Jährige.

"Es ist alles ganz normal wie letzte Saison auch, als der Wechsel noch nicht bekannt war. Er arbeitet akribisch wie immer, wie man ihn kennt, will immer das Beste aus uns herausholen. Da merkt man eigentlich gar nichts."

Grillitsch über Nagelsmann

2018/19 ist die letzte Saison unter Julian Nagelsmann in Hoffenheim. Der Trainer-Jungstar schließt sich im Sommer 2019 RB Leipzig an. Konkrete persönliche Entwicklungsschritte für die laufende Spielzeit hat der Coach seinem rot-weiß-roten Schützling nicht mit auf den Weg gegeben:

"Sicher gibt es Gespräche, aber er gibt mir jetzt nicht vor, wann ich wo sein muss, sondern man weiß ja, dass Julian die Spieler gut entwickeln kann und dass er viel von einem verlangt. Aber man sieht ja bei einigen Spielern, dass sie sich sehr gut entwickelt haben - genauso versuche ich mich, bestmöglich zu entwickeln. Letzte Saison habe ich bereits einen Schritt nach vorne gemacht, jetzt will ich den nächsten Schritt machen."

Nagelsmann-Abschied im Alltag nicht zu spüren

Dass für Nagelsmann in einem Jahr der nächste Schritt ansteht, würde man im Alltag nicht merken: "Es ist alles ganz normal wie letzte Saison auch, als der Wechsel noch nicht bekannt war. Er arbeitet akribisch wie immer, wie man ihn kennt, will immer das Beste aus uns herausholen. Da merkt man eigentlich gar nichts."

Eine große Überraschung war es angesichts der Angebots-Lage für Nagelsmann nicht, dass er eine neue Aufgabe in Angriff nehmen wird. "Ich wusste, dass sicher andere Vereine anklopfen. Das ist ja normal, wenn er Hoffenheim zwei Mal in den internationalen Bereich führt, die Spieler gut entwickelt und guten Fußball spielen lässt. Darum war klar, dass irgendwann der nächste Schritt kommen wird. Er hat jetzt entschieden, dass es nächste Saison ist, das ist alles legitim. Wir Spieler beschäftigen uns nicht so viel damit, sondern schauen, dass wir eine gute Saison haben und freuen uns auf die internationalen Aufgaben. Wir merken gar nichts davon."

Ein wenig überraschend war höchstens, dass Nagelsmann seinen Abschied so früh bekannt gegeben hat. Bei Grillitsch läuft er mit dieser Herangehensweise tendenziell offene Türen ein, schließlich verkündete er im Frühjahr 2017 seinen Transfer von Werder Bremen nach Hoffenheim ebenfalls sehr zeitig.

Ein sauberer Schnitt, der Ärger erspart: "So herrscht für alle Klarheit - intern und auch extern. Bei mir war es damals ein halbes Jahr früher bekannt. Das war für alle Seiten gut."


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