Marco Grüll hat seine ersten fünf Pflichtspiele im Trikot des SV Werder Bremen bereits in den Beinen.
Im abgelaufenen Februar entschied sich der fünffache ÖFB-Teamspieler nach monatelangen Spekulationen für einen Wechsel an die Weser - seit Sommer steht der variabel einsetzbare Angreifer nun tatsächlich bei der "Sphinx des Nordens" unter Vertrag.
In der angebrochenen Saison durfte Grüll in allen vier bisherigen Liga-Partien seines neuen Arbeitgebers Bundesliga-Luft schnuppern. Obwohl der Salzburger bisher zumeist von der Bank kam, wirkte er unter anderem am vergangenen Wochenende gegen den großen FC Bayern München von Beginn an mit (Spielbericht >>>).
Grüll über gescheiterten MLS-Transfer: "Gespräche waren sehr weit fortgeschritten"
In einem ausführlichen Interview mit dem Vereinsmedium "DeichStube" sprach der 26-Jährige nun über seinen Wechsel - und gab dabei interessante Einblicke hinsichtlich der Umstände.
Dass sich Grüll in seiner Zeit in Wien-Hütteldorf international in die Auslage spielte, gilt als offenes Geheimnis. Am Ende entschied er sich bekanntlich für einen Werder-Transfer: "Durch meine Leistungen haben sich mehrere Vereine bei mir gemeldet, und Werder war auch dabei. Die Gespräche waren von Anfang an sehr gut, sodass ich schnell das Gefühl entwickelt habe, dass ich nach Bremen kommen möchte".
Auch zu seinem gescheiterten Transfer zu MLS-Topklub LA Galaxy im Sommer 2023 nimmt der Radstädter in dem Gespräch Stellung: "Ja, die Gespräche waren schon sehr weit fortgeschritten. Es hat am Ende aber nicht funktioniert, weil sich die Vereine nicht einigen konnten. Ich bin also bei Rapid geblieben und habe dort weiter Gas gegeben, was im Nachhinein auch eine gute Entscheidung war".
Rangnick-Rolle? "Hat natürlich mitbekommen, dass ich den Schritt gehe"
Mit 13 Toren und sieben Assists aus der Vorsaison im Gepäck wurde Grüll in Bremen auch mit einer gewissen Erwartungshaltung empfangen - dass die Deutsche Bundesliga allerdings eine andere Kragenweite hat, gesteht Grüll im Interview offen ein: "...die Qualität in Deutschland ist um einiges größer. Das merkt man in allen Belangen. Das Tempo und das individuelle Können der Spieler sind deutlich höher, es gibt viel weniger Fehler im Spiel."
Mit seiner bisherigen Einsatzzeit gibt sich Grüll nicht einfach zufrieden: "Über die Einsatzzeit freue ich mich, aber zufrieden kann man nie sein. Ich will mich in jedem Training weiterentwickeln."
Auch eine weitere brisante Facette seines Wechsels zum norddeutschen Traditionsverein offenbart der Offensiv-Akteur - denn auch die Meinung von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick spielte eine gewisse Rolle hinsichtlich Grülls Entscheidung: "Er hat natürlich mitbekommen, dass ich den Schritt gehe. Danach hatten wir mal ein Gespräch darüber, und er hat gesagt, dass er den Wechsel zu Werder gut findet und ich mir auch in Deutschland etwas zutrauen soll."