Nach Christian Ilzer versucht sich mit Ralph Hasenhüttl auch der zweite österreichische Trainer in der Deutschen Bundesliga innerhalb kürzester Zeit, dem FC Bayern ein Bein zu stellen.
Der VfL Wolfsburg ist am Samstag (15:30 Uhr/live Sky und im Ticker >>>) in München zu Gast, der Tabellenführer ist nach der 5:0-Gala gegen die Hoffenheimer am Mittwoch freilich gut aufgelegt. Die Ilzer-Truppe hofft zeitgleich im Kellerduell bei Holstein Kiel auf Wiedergutmachung im Abstiegskampf.
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"Es ist Tatsache, dass man sich sehr schnell erdrückt fühlt von der Dominanz", sagte Hasenhüttl vor dem Gastspiel bei den Bayern. "Es gab aber auch ein paar Mannschaften, die ihnen Probleme bereitet haben in der Vergangenheit. Es gibt Möglichkeiten, ihnen ein bisschen wehzutun."
Die Wolfsburger sind genauso wie die Bayern mit zwei Siegen gegen Borussia Mönchengladbach und Hoffenheim ausgezeichnet ins neue Jahr gestartet und liegen auf Tabellenrang sieben nur drei Punkte hinter einem Champions-League-Qualifikationsplatz.
Musiala kehrt zurück
Bei den Bayern wird Jamal Musiala nach einer Grippe wohl zurückkehren und Routinier Thomas Müller wieder auf die Bank verdrängen. Für Hasenhüttl hat das aber kaum Auswirkungen. "Ob jetzt Musiala oder Müller spielt, macht nicht so einen ganz großen Unterschied. Von der Qualität nimmt sich das nicht sehr viel", sagte der frühere Bayern-Kicker.
Das erste Saisonduell beim Liga-Auftakt im August hatten die Bayern trotz 1:2-Rückstands noch mit 3:2 für sich entschieden.
Die Münchner von Trainer Vincent Kompany, die derzeit vier Punkte vor Meister Bayer Leverkusen (am Samstag gegen Mönchengladbach) liegen, haben nach der Hinrunde den nächsten Rekord im Blick. Mit 53 Toren ist die Kompany-Elf derzeit auf Kurs, die vereinseigene Bestmarke von 101 Ligatreffern aus der Saison 1971/72 zu knacken.
Kompany, der nach langer Zeit wieder auf Josip Stanisic zurückgreifen kann, rückte seine Person aber in den Hintergrund. "Ich denke, dass 90 Prozent des Jobs, vielleicht 99, die individuelle Qualität der Spieler ist", sagte der Belgier vor dem Rückrundenstart.
Ilzer hofft auf Erfolgserlebnis
Bei der TSG Hoffenheim herrschte nach der Blamage bei den Bayern hingegen Unruhe. Torjäger Andrej Kramaric äußerte heftige Kritik, auch an der rot-weiß-roten Führungsriege um Sportdirektor Andreas Schicker und Trainer Ilzer.
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"Wir hatten ein offenes und ehrliches Gespräch. Das beste Zeichen, was wir jetzt liefern können, ist ein Erfolgserlebnis", sagte Ilzer vor dem Schlüsselspiel beim Aufsteiger aus Kiel. Die Sinsheimer liegen nach der dritten Niederlage in Serie derzeit auf Relegationsplatz 16, drei Punkte vor Kiel.
Wohl keine Sanktionen für Kramaric-Kritik
Sanktionen muss Kramaric trotz seiner in der Öffentlichkeit deutlich geäußerten Kritik wohl nicht fürchten. "Er ist ein enorm verdienter Spieler im Verein. Wenn, dann steht es ihm zu, mal aus den Emotionen heraus so einen Rundumschlag zu machen", sagte Ilzer.
Sein Zugang sei es aber, die Dinge intern anzusprechen, Klartext zu reden und die Kräfte gemeinsam zu bündeln.
Der Steirer sei aber durchaus bereit, Anpassungen vorzunehmen. "Aber natürlich so, dass ich trotzdem der Trainer bin und auch in einer schwierigen Phase für Klarheit sorgen muss", erklärte Ilzer.
"Wenn man schwammig wird, dann ist keinem geholfen. Diese Klarheit und trotzdem das kooperative Miteinander sind der einzig richtige Weg", betonte der 47-Jährige.