Thomas Tuchel hat als Trainer des FC Bayern München nach wie vor einen schweren Stand.
Seit seiner Ankunft als Coach des deutschen Rekordmeisters im März 2023, findet sich der Welttrainer des Jahres 2021 regelmäßig im Kreuzfeuer der öffentlichen Kritik wieder.
Die jüngsten Auftritte der Münchner, sowie brisante Aussagen Tuchels im Zuge eines Fanklubbesuches hatten zuletzt einmal mehr heftigen Gegenwind für den Nagelsmann-Nachfolger zur Konsequenz.
Insbesondere TV-Experte Didi Hamann ließ sich im Rahmen der Sendung "Sky90" zu vernichtender Kritik am 53-jährigen Trainer-Haudegen hinreißen. Ein Affront, den sich nun offenbar auch Tuchels Arbeitgeber, der FC Bayern München, nicht mehr gefallen lassen möchte.
Bayern wollen "unsachliche Aussagen nicht mehr akzeptieren"
Am Montag veröffentlicht der Klub eine offizielle Stellungnahme, in der dem 50-Jährigen von Vereinsseite der Rücken gestärkt wird.
"Unser Cheftrainer Thomas Tuchel wurde am Sonntag im Rahmen eines Fanklubbesuches von den Anhängern über seine Trainerkarriere und seine bisherigen Erfahrungen im Ausland bei Paris St. Germain und dem FC Chelsea befragt und gab darüber im Gespräch natürlich Auskunft. Ebenso beantwortete er allgemeine Fragen der Fans zu Spanien als Fußballland. Er sprach niemals über Xavi Hernández und dessen Nachfolge, wie danach fälschlich behauptet wurde", stellen der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen und Sportdirektor Christoph Freund in dem Statement klar.
Am Ende richten die Bayern-Verantwortlichen eine klare Ansage an die Kritiker - allen voran wohl an TV-Experte Didi Hamann: "Wir werden solche unsachlichen, gegen unseren Trainer gerichteten Aussagen, die immer aus derselben Ecke kommen, nicht mehr akzeptieren."
Eine klare Reaktion auf die teils heftigen Aussagen von Sprücheklopfer Hamann. Der 50-Jährige, der einst für den FC Bayern, ManCity und den FC Liverpool spielte, bezeichnete Tuchel nämlich unter anderem als "das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann".
Hamann: Bayern "unterirdisch", Tuchel-Aussagen "eine Frechheit"
Insbesondere Tuchels vermeintliche Spanien-Liebeserklärung nahm Hamann ihm übel. "Dann setzt sich der da hin und redet über Xavi, über die Nachfolge und dass er gerne mal in Barcelona oder Spanien trainieren würde. Das ist eine Frechheit". Tuchel sei "ein sehr intelligenter Mann, so etwas rutscht ihm nicht einfach so raus".
Dass Tuchel seinen eigenen Aussagen sogleich selbst den Wind aus den Segeln nahm, ließ Hamann jedoch aus. "Es steht mir nicht zu jetzt zu sagen, da will ich mal hin. Ich habe auch gemerkt, wie wahnsinnig wichtig die Sprache ist als Trainer. Das wäre schon ein wichtiger Punkt, wenn überhaupt die Möglichkeit käme, in Spanien zu trainieren. Dass ich die Sprache spreche", stellte er klar.
Tuchel hatte allgemein über ein mögliches Traineramt im europäischen Ausland gesprochen. "Das Ausland wird mich auf jeden Fall nochmal reizen, also ganz allgemein", sagte der frühere Coach von Paris Saint-Germain und Chelsea. Die Liga in Spanien finde er "außergewöhnlich", weil sie "von wahnsinnigem Selbstvertrauen geprägt" sei.
Des Weiteren ließ Hamann auch kein gutes Haar am aktuellen Spiel der Bayern. "Wenn ich mir die letzten drei Heimspiele anschaue, dann ist das für die Verhältnisse von Bayern München unterirdisch. Gegen drei Mannschaften, die unten drinstehen, ist das einfach zu wenig. Das hat mit Fußball nichts zu tun." Tuchel habe außerdem "viele Spieler vergrault" und "den Marktwert von vielen Spielern halbiert oder gedrittelt".