Die Erleichterung nach turbulenten Tagen war bei Christian Ilzer groß.
Nach der öffentlichen Kritik durch Torjäger Andrej Kramaric jubelte der Trainer der TSG Hoffenheim über den ersehnten Befreiungsschlag im Abstiegskampf der deutschen Fußball-Bundesliga. "Die Mannschaft hat heute gezeigt, was möglich ist, wenn sie Dinge gemeinsam erledigt, wenn sie mit einer guten Energie und einer guten Körpersprache auf dem Platz ist", sagte der Steirer nach dem 3:1 gegen Holstein Kiel.
Nach dem Ende der Negativserie von neun Pflichtspielen ohne Sieg hat die Ilzer-Truppe nun wieder sechs Zähler Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Nach der 0:5-Abfuhr bei Tabellenführer Bayern München am Mittwoch hatte Kramaric noch für Unruhe im Verein von Sportdirektor Andreas Schicker und Ilzer gesorgt.
"Ich fühle eine große Scheiße im Club", sagte der Kroate. Nach klärenden Gesprächen mit der rot-weiß-roten Führungsetage lieferte Kramaric drei Tage später auf dem Rasen eine überzeugende Antwort, er erzielte das Tor zum 2:0.
Ilzer versöhnlich
Sein Kapitän Oliver Baumann betonte nach dem Spiel die aufrüttelnde Wirkung von Kramaric' deutlichen Worten. "Es war viel Druck auf dem Spiel, aber wir haben das in Energie umgewandelt", sagte der deutsche Nationaltormann bei Sky.
"Wir kennen Andrej. Der hat schon einmal so was Ähnliches gemacht. In ihm brennt es halt. Ich fand es gut!" Ilzer gab sich versöhnlich. "Es sind aus dem Frust heraus einmal Dinge gesagt worden. Das befreit ja. Wir haben in langen Gesprächen gemeinsam nach Lösungen gesucht, um Dinge zu verbessern. Das hat sich heute ausgewirkt", sagte er.
In den kommenden beiden Wochen warten aber vier Topgegner auf die TSG: Tottenham (23. Jänner) und der belgische Rekordmeister RSC Anderlecht (30. Jänner) in der Europa League sowie Eintracht Frankfurt (26. Jänner) und Meister Bayer Leverkusen (2. Februar) in der Liga.