Bleibt Julian Baumgartlinger bei Bayer Leverkusen oder geht er noch bis zum Ende der Transferperiode?
Bei seinem Medientermin vor dem WM-Qualifikations-Spiel in Wales lässt der ÖFB-Kapitän eine klare Tendenz durchblicken, allerdings nicht ohne sich ein Hintertürchen offen zu lassen.
"Gerade kann man davon ausgehen, dass ich bleibe. Beim Nationalteam ist es für mich wichtig, den Fokus auf dem Spiel am Samstag zu haben - einerseits weil ich wahrscheinlich spielen werde, andererseits weil ich eine wichtige Rolle außerhalb des Platzes einnehmen muss", erklärt der 29-Jährige.
Baumgartlinger lässt sich nicht festnageln
"Ich habe noch drei Jahre Vertrag und für mich zählt ein Vertrag noch ein bisschen etwas, muss ich ganz ehrlich sagen."
Außerdem meint Baumgartlinger: "Ich habe noch drei Jahre Vertrag und für mich zählt ein Vertrag noch ein bisschen etwas, muss ich ganz ehrlich sagen. Klar, wenn irgendwann der Punkte erreicht ist, dass sich beide Seiten nicht mehr verstehen, muss man reden. Aber diese Situation besteht gerade nicht."
Auf ein definitives Bekenntnis will sich der defensive Mittelfeldspieler jedoch nicht einlassen. Die Überschrift "Baumgartlinger bleibt in Leverkusen" sei aus seiner Sicht zwar "nicht riskant", doch gibt er gleichzeitig zu bedenken: "Natürlich glaube ich nicht, dass jetzt noch etwas passieren wird. Aber festnageln kann man, glaube ich, keinen bis 31. August um Mitternacht. Das ist einfach so."
Gar nicht einfach ist sein Status quo beim deutschen Bundesligisten. Unter Neo-Trainer Heiko Herrlich hat der Salzburger noch keine Pflichtspiel-Minute absolviert und saß sowohl im DFB-Pokal als auch in den ersten beiden Liga-Spielen jeweils nur auf der Bank.
Positives Feedback in Leverkusen
Baumgartlinger fühlt sich an jene Phase im vergangenen Herbst, als er ebenfalls nicht regelmäßig auf dem Feld stand, erinnert und gesteht: "Es macht natürlich keinen Spaß. Ich hätte mir auch gewünscht, dass es direkt in der Vorbereitung anders ist, aber so ist es nun mal. Es ist auch Teil meines Jobs, dass ich das annehme."
Außerdem hat der Routinier nicht das Gefühl, dass man in Leverkusen nicht mehr auf ihn bauen würde: "Ich habe sowohl mit Trainer Herrlich als auch mit Jonas Boldt gesprochen. Das Feedback war positiv."
Den Worten der Verantwortlichen sollten vermutlich früher oder später auch Taten folgen. Bis dahin hilft Baumgartlinger seine Erfahrung, um die Ruhe zu bewahren:
"Wie in einem jeden anderen Job auch beschäftigt es einen, wenn man gerade nicht das machen darf, was man machen will. Das kann man auch im Privaten nicht ausblenden."
"Wie in einem jeden anderen Job auch beschäftigt es einen, wenn man gerade nicht das machen darf, was man machen will. Das kann man auch im Privaten nicht ausblenden. Aber es ist meine Profession, und ich musste schon früh lernen, damit umzugehen - in meiner Anfangszeit bei 1860 München war es zum Beispiel auch schon mal so, daraus habe ich sehr viel gelernt. Es gehört dazu. Ich weiß ganz genau, dass es im Fußball sehr schnell gehen kann, das ist mir auch schon in alle Richtungen passiert. Deswegen kann ich ruhig bleiben."
Winter-Transferzeit im Hinterkopf
Sollte es in diesem Sommer doch noch zu einem Abschied kommen, müsste es tatsächlich schnell gehen. Zu den kolportierten Interessenten Hoffenheim und Atalanta Bergamo meint der 54-fache Teamspieler: "Gerüchte sind Gerüchte. Das ist schwer zu kommentieren, weil man leicht etwas hineininterpretieren könnte."
Dass mit Kevin Kampl ein Konkurrent vor dem Absprung in Richtung RB Leipzig steht, habe auf seine Zukunft keinen Einfluss: "Ich treffe keine Entscheidungen für mich persönlich aufgrund anderer Entscheidungen. Ob der Verein das so macht, ist eine andere Sache. Aber für mich persönlich ist wichtig, wie ich mich fühle, welche Pläne, Ziele und Optionen ich habe. Genauso agiere ich dann auch."
Sollte Baumgartlinger bleiben, bliebe ihm in Winter immer noch die nächste Transferzeit, sollte sich seine Situation nicht bessern. Rein theoretisch sei dies auch eine Option, wenngleich der ÖFB-Kapitän klarstellt: "Natürlich hat man das im Hinterkopf. Wenn alle Stricke reißen, hat man Handlungsspielraum, aber es wäre falsch, wenn man in der Sommer-Transferperiode schon wieder an die nächste Transferperiode denkt."