Der Mythos der Unbesiegbarkeit ist vorbei, doch Xabi Alonso macht sich keine Sorgen um sein Meisterteam.
"Ich habe keinen Grund zu glauben, dass wir nicht zurückkommen", sagte der Trainer von Bayer Leverkusen nach dem Ende der Rekordserie von 35 Spielen am Stück in der deutschen Fußball-Bundesliga ohne Niederlage.
Dennoch hat das 2:3 am Samstag gegen RB Leipzig (Spielbericht >>>) mit den ÖFB-Legionären Nicolas Seiwald und Christoph Baumgartner der Konkurrenz zwei Signale gesetzt.
Erstens wird es keinen mit dem Vorjahr vergleichbaren Durchmarsch des Titelverteidigers geben, und zweitens können die Leipziger trotz des Verlustes von EM-Held Dani Olmo um den Titel mitspielen. "Wir müssen an uns glauben, denn wir haben unglaubliches Potenzial", sagte RB-Sportdirektor Rouven Schröder.
"Dieses Spiel hatte alles!"
Die Partie der beiden Champions-League-Teilnehmer hielt, was sie versprach. Es war ein Spektakel zweier Topteams, mit ein wenig Aufregung um den früh auf die Tribüne verbannten Leipziger Coach Marco Rose, wunderschönen Toren und Spannung bis zum Schluss. "Dieses Spiel hatte alles und war für die Zuschauer faszinierend", befand Schröder.
Der ehrgeizige Alonso hätte nach der Partie am liebsten schnell die nächste Trainingseinheit angesetzt. "Wir haben sehr große Fehler nach dem 2:0 gemacht und aus diesen Fehlern müssen wir lernen", sagte der 42-Jährige. "Aber leider gibt es eine internationale Pause und ich habe die Spieler morgen nicht in der Kabine", sagte Alonso.
Von bester Hälfte der Saison zu erster Pleite
Das Team des Spanier lag nach einer starken ersten Halbzeit durch die Treffer von Jeremie Frimpong (39.) und Alejandro Grimaldo (45.) mit 2:0 vorne, ehe der Ex-Leverkusener Kevin Kampl (45.+7) sowie Lois Openda mit zwei Treffern (57., 80.) die Partie drehten.
Es sei nicht alles eine Katastrophe gewesen, meinte Alonso. Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes bewertete die erste Halbzeit seines Teams gar als bisher beste der Saison. Die Fehler erkannte der 42-Jährige gleichwohl.
"Wir müssen entschlossener verteidigen und die Stabilität im ganzen Verbund verbessern", sagte Rolfes. Zudem agierte Hradecky-Vertreter Matej Kovar bei Opendas Gegentreffern eher unglücklich.
Rose-Ausschluss? "Völlig richtig"
RB-Coach Rose konnte auf seinen Matchplan, die Leverkusener im System zu spiegeln und in El-Chadaille Bitshiabu einen jungen Innenverteidiger erstmals in die Startelf zu berufen, durchaus stolz sein, weniger aber über sein wildes Verhalten an der Seitenlinie.
Die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Meckerns hat er provoziert. Der 47-Jährige zeigte sich aber schnell einsichtig. "Das Ding geht auf meine Kappe. Der Schiedsrichter hat völlig richtig reagiert", erklärte Rose, der nach einer knappen halben Stunde schon auf die Tribüne musste. "Als ich dann weg war, ist es gut gelaufen."