Es war ein gebrauchter Nachmittag für den 1.FSV Mainz - schon wieder!
Wie schon in der Hinrunde bei der sportlichen 0:8-Hinrichtung waren die Pfälzer auch beim Rückspiel gegen RB Leipzig mit 0:5 chancenlos (Spielbericht>>>).
Während der aktuell verletzte Mainzer Einser-Goalie Robin Zentner im Herbst achtmal hinter sich greifen musste, kam sein Ersatzmann Florian Müller am Sonntag mit fünf Gegentreffern davon.
"Wir können froh sein und uns bei Leipzig bedanken, dass sie so viele Chancen nicht reingemacht haben, sonst wäre es zweistellig ausgegangen", setzt der 22-jährige Schlussmann zu einer harten Selbstkritik an.
(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)
Onisiwo: "Wussten, was auf uns zukommt, aber..."
Bei "Sky" führt Müller aus: "Wir waren viel zu passiv, haben keine Zweikämpfe geführt, keine Abstimmung, haben den Gegner nur begleitet, keine Flanke verhindert - dann kommt sowas raus."
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch ÖFB-Legionär Karim Onisiwo, der bis zur seiner Auswechslung an vorderster Front lange auf verlorenem Posten war: "Wir haben gewusst, was auf uns zukommt, aber wir haben es wieder nicht geschafft, die Leute zu decken, mitzugehen, wir waren nicht am Mann."
0:13 lautet nun der Gesamtscore zwischen Mainz und Leipzig in dieser Saison. Für die Ostdeutschen ist der 8:0-Sieg vom November der höchste Bundesliga-Sieg in der Geschichte, für Mainz die höchste Niederlage. Gelernt haben die abstiegsbedrohten Pfälzer, die unmittelbar vor dem Relegationsrang in der Tabelle liegen, aus der Packung vom zehnten Spieltag wenig bis gar nicht:
"Im Vergleich zum Hinspiel hatte Leipzig heute noch mehr Chancen, und das ist 8:0 ausgegangen. Das geht nicht in der Situation, in der wir uns befinden, und das müssen wir auch ansprechen", hält Müller fest.
Nagelsmann verteilt Sonderlob
Blendend ist die Stimmung indes bei RB Leipzig nach dem ersten Sieg nach drei Remis in Serie.
"Wir haben heute relativ schnell für klare Verhältnisse gesorgt. Es war ein sehr souveräner Auftritt gegen Mainz. Nicht nur das Ergebnis, sondern auch die Art und Weise wie hier aufgetreten sind, hat mir sehr gut gefallen", analysiert RBL-Coach Julian Nagelsmann.
Sonderlob gibt es für Timo Werner, der mit seinem Triplepack neben Marcel Sabitzer einer der Matchwinner war: "Timo Werner hat mittlerweile ein gutes Gespür, sich nicht nur auf den Flügel fallen zu lassen, sondern auch in die Zehnerposition zu gehen. Gepaart mit seinem Tempo, macht ihn das variabler und noch schwieriger zu greifen für seine Gegenspieler."
Mit dem ersten Dreier nach zuletzt enttäuschenden Resultaten konnte sich RB Leipzig, das im Dreikampf mit Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen um die Champions-League-Ränge steht, den dritten Tabellenrang zurückerobern.