Die 79. Spielminute zwischen Borussia Mönchengladbach und der TSG Hoffenheim (Spielbericht >>>) wurde von einer unschönen Szene überschattet.
Nach einem verbalen Schlagabtausch mit ÖFB-Legionär Stefan Posch brannten bei Marcus Thuram die Sicherungen durch. Aus kurzer Distanz spuckt der 23-jährige Franzose Posch mitten ins Gesicht und wird folgerichtig mit Rot vom Platz gestellt.
Eine Aktion, die Cheftrainer Marco Rose gar nicht schmeckt: "Ich möchte mich im Namen des gesamten Vereins entschuldigen. Das gehört einfach nicht auf den Fußballplatz und geht weit über die Grenzen hinaus. Da sind ihm die Sicherungen durchgebrannt", sagte der frühere Salzburg-Coach auf der Pressekonferenz.
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß gab kurz nach dem Spiel an, die Szene noch gar nicht gesehen zu haben. "Aber natürlich nehmen wir die Entschuldigung als Verein auch an. Das ist aller Ehren wert, dass hier so deutlich zu sagen", sagte Hoeneß.
Kramer wütet: "Uncool und ein bisschen asozial"
Rose kündigte an, mit Thuram noch ein ernstes Wort sprechen zu wollen. "Ich muss aber natürlich auch sagen, dass er eigentlich ein guter Junge ist", sagte Rose über den Franzosen, Sohn des Ex-Weltklasse-Verteidigers Lilian Thuram. "Er kommt aus einem sehr guten Elternhaus, ist gut erzogen und hat gute Manieren."
In jenem Augenblick hinterließ Thuram aber keinen reifen Eindruck, wie auch Mitspieler Christoph Kramer am "Sky"-Mikrofon bestätigt: "Die Aktion von Thuram, ich weiß nicht, was da vorgefallen ist. Das geht natürlich nicht, darüber müssen wir nicht reden. Das Spucken, das ist so eine Unart von uns Fußballern, auch von mir. Das sieht einfach uncool und auch ein bisschen asozial aus."
Kramer selbst wurde erst am vergangenen Mittwoch beim 3:3 gegen Eintracht Frankfurt beschuldigt, in Richtung eines Gegenspielers gespuckt zu haben. Das DFB-Sportgericht verzichtete aber auf eine Strafe, wodurch der Weltmeister von 2014 für die Hoffenheim-Partie einsatzberechtigt war.
Nun kam es innerhalb weniger Tage zu einem neuerlichen Spuck-Eklat bei den "Fohlen". Wie lange Marcus Thuram für sein feuchtes Andenken gesperrt wird, ist aktuell nicht bekannt. Kramer hofft indes, auf ein Ende solch unsportlicher Aktionen: "Wenn wir uns das abgewöhnen könnten, wäre das nicht schlecht, das hat nicht die beste Vorbildfunktion."