Mehmet Scholl geht in seiner Radiosendung "Mehmets Schollplatten" mit der neuen Trainer-Generation in Deutschland hart ins Gericht. Die Trainerausbildung des DFB bezeichnet er in diesem Zusammenhang als "elf Monate Gehirnwäsche".
Der 47-Jährige, der seit seinem Ende als Amateure-Coach des FC Bayern im Sommer 2013 keinen Trainerjob mehr hatte, erklärt: "Die Tedescos, die Wolfs - sie sprießen aus dem Boden und der deutsche Fußball wird sein blaues Wunder erleben."
Er wirft den jungen Trainern vor: "Sie sind nicht wirklich an den Menschen und den Fußballern interessiert."
Diese Trainer würden nun im Nachwuchs arbeiten, "weil oben die Plätze begrenzt sind". Seine Befürchtung: "Wir verlieren die Basis. Die Kinder müssen abspielen, dürfen sich nicht mehr im Dribbeln ausprobieren. Sie kriegen nicht die richtigen Hinweise, warum ein Pass nicht gelingt, warum ein Dribbling nicht gelingt, warum der Zweikampf verloren wurde. Stattdessen können sie 18 Systeme, rückwärtslaufen und furzen."
"Nebenbei werden die Riberys und Robbens aussortiert, weil sie unbequem sind. Auch die Machtmenschen wie Effenberg, die dann am Ende den Unterschied ausmachen können, die werden auch aussortiert. Ganz oben kommt nur noch eine weichgespülte Masse ankommen, die erfolgreich sein wird, aber niemals das Große gewinnen wird."