Als Robert Lewandowski nach der vergangenen Saison den FC Bayern München verließ, wanderte nicht nur der wohl beste Stürmer Europas nach Barcelona, sondern mit ihm auch etwa 50 fast garantierte Pflichtspieltore pro Saison.
Viele klingende Namen waren als Nachfolger für den Polen im Gespräch, darunter in etwa auch Harry Kane oder Erling Haaland. Entgegen aller Erwartung entschied sich die sportliche Führungsetage der Bayern jedoch gegen eine "echte" Nummer Neun und setzte stattdessen auf Sadio Mane und Eric Maxim Choupo-Moting als Quasi-Ersatz.
"Eine absolute Nummer Neun macht dieses Tor"
Die Diskussionen über diese Entscheidung haben nun, nach dem Aus in der Königsklasse gegen Manchester City, wieder an Fahrt aufgenommen.
Auch Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund sprach bei "Sky" von einer riskanten Entscheidung: "Das war natürlich schon mutig, ohne richtige Nummer Neun reinzugehen, ohne den Torgaranten. Da haben sie auf viele ähnliche Spielertypen gesetzt – wendige, schnelle Spieler, aber keine echten Stürmer. Die Topchance in der 57. Minute machen sie nicht und kassieren das Gegentor. Eine absolute Nummer Neun, ein Topscorer, macht dieses Tor".
Ein neuer Stürmer wird kommen
Bayern-Präsident Herbert Hainer hat nach dem Aus im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City nun die Verpflichtung eines Stürmers für den Sommer angekündigt: "Wir brauchen jemanden, der die Tore macht. Das ist es, was uns definitiv in Zukunft fehlt", so der 68-Jährige.
"Wenn Sie uns einen Namen nennen können, der sofort einschlägt, würden wir ihn sofort kaufen. Aber wir werden die Mannschaft so verstärken, dass wir wieder um den Champions-League-Titel mitspielen können. Unser Ziel ist es, ganz vorne in Europa mitzuspielen", führt Hainer weiter aus.
Hainer steht zu Trainerwechsel
Doch sind für die Bayern Spieler wie Kane oder Haaland bei den explodierenden Marktpreisen überhaupt leistbar? "Finanziell ist der FC Bayern sehr gut aufgestellt", versichert Hainer. "Wir haben eine hohe Eigenkapitalquote und auch noch ein bisschen Geld auf dem Festgeldkonto. Aber es geht nicht darum, irgendeinen Spieler zu kaufen. Der Bedarf muss genau analysiert werden."
Hainer betonte auch, dass der Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel dringend notwendig war. Man würde "definitiv" wieder so handeln, auch wenn Tuchel mit nur zwei Siegen in seinen ersten sechs Spielen die schwächste Bilanz eines Bayern-Trainers seit Sören Lerby im Jahr 1991 aufweist. "Tuchel kann nicht einfach kommen und alles verbessern", so Hainer.