Nun ist es offiziell: Jupp Heynckes wird wieder Cheftrainer beim FC Bayern!
Wie die Münchner am Freitag bekanntgeben, hat sich der 72-Jährige mit dem Verein über eine Zusammenarbeit bis 30. Juni 2018 geeinigt. Als Assistenten werden Hermann Gerland und Peter Hermann fungieren.
Letzterer war zuletzt beim deutschen Zweitliga-Tabellenführer Fortuna Düsseldorf tätig und musste von dort erst losgeeist werden (Infos!).
"Wir sind Jupp sehr dankbar, dass er uns als Cheftrainer zugesagt hat. Er ist zum jetzigen Zeitpunkt der ideale Trainer für den FC Bayern", sagt der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.
"Bayern ist eine Herzensangelegenheit"
Sportdirektor Hasan Salihamidzic ergänzt: "Jupp Heynckes ist ein Meister in Sachen Menschenführung und Taktik. Wir sind überzeugt davon, dass er genau der richtige Mann ist, um die Mannschaft in der aktuellen Situation wieder zum Erfolg zu führen und um unsere Ziele zu erreichen."
Für Heynckes ist es die vierte Amtszeit in München. "Ich wäre zu keinem anderen Verein der Welt zurückgekehrt, aber der FC Bayern München ist eine Herzensangelegenheit für mich. Mein Trainerteam und ich werden nun alles daransetzen, dass die Mannschaft den Fans bald wieder erfolgreichen Fußball präsentieren wird", sagt der alte und neue Coach.
2013 holte Heynckes mit den Bayern das Triple, in den zwei Perioden davor noch zwei deutsche Meisterschaften. Damit ist er einer der erfolgreichsten Trainer in der Vereinsgeschichte.
Im März 2011 traf Heynckes auf eine vergleichbare Situation wie jetzt an der Säbener Straße.
Die Stimmung in München war nicht gut. Dortmund stand an der Tabellenspitze, und der damalige Trainer, der Niederländer Louis van Gaal, war bei den Spielern in Ungnade gefallen. Daraufhin zogen Rummenigge und Präsident Uli Hoeneß die Notbremse und holten Heynckes, um zu kitten, was zu kitten war. Seinen Rücktritt 2013 verkündete Heynckes, nachdem er die Bayern zum Triple, bestehend aus Meisterschaft, Cup und Champions League, geführt hatte.
Die Reaktivierung des Welttrainers von 2013, die auf den ersten Blick wie ein Verzweiflungsakt wirken kann, deutet in zweiter Instanz auf Weitblick der Bayern-Führung hin. Ancelotti war in München Plan A. Einen Plan B, nachdem der Italiener durch diskussionsbedürftige Personalentscheide das Vertrauen in der Kabine verspielt hatte, besaß der FCB nicht.
Zwar standen schnell mögliche Nachfolger im Fokus, eine Ideallösung war aber nicht in Sicht.
Tuchel gratuliert Heynckes
Entsprechend uneinig waren sich die Vereinsbosse Rummenigge und Hoeneß. Der frühere Dortmund-Trainer Thomas Tuchel, Rummenigges Favorit, wäre den Münchnern sofort zur Verfügung gestanden. Der akribische Fußballlehrer, der sportlich die Voraussetzungen der Bayern erfüllt hätte, gilt aber neben dem Platz als schwieriger Charakter.
Der gebürtige Bayer Julian Nagelsmann, den Hoeneß gerne in München sehen würde, besitzt noch einen Vertrag in Hoffenheim. Die Wahrscheinlichkeit, dass die TSG ihren Erfolgscoach während der Saison ziehen lassen würde, wäre nicht sehr hoch gewesen. Als langfristige Lösung, in der vierten "Post-Heynckes-Zeit" in München, bleibt Nagelsmann aber eine Perspektive, auch wenn im Kraichgau noch keine Anfrage aus München eingetroffen ist.
Mangels Alternativen stieg Heynckes, der mit den Bayern insgesamt drei Meistertitel gewann, vom Pensionist zum "Plan A1" auf. Er kennt die Strukturen, die Führungsriege und das "Mia-San-Mia-Konzept" wie kaum ein anderer. Zudem schätzt und kennt ihn das Gros der Wortführer in der Kabine des FC Bayern. Manuel Neuer, Javi Martinez, Jerome Boateng, Franck Ribery, Thomas Müller, Arjen Robben und auch ÖFB-Star David Alaba spielten schon 2013 unter dem Altmeister.
Ich wünsche dir alles Gute, lieber Jupp #Heynckes! #Legende pic.twitter.com/WxHhTIUneV
— Thomas Tuchel (@TTuchelofficial) 6. Oktober 2017
Welcome back to the @FCBayern family, Jupp Heynckes ???????? #da27 pic.twitter.com/sg7Kkhw13W
— David Alaba (@David_Alaba) 6. Oktober 2017