news

Tuchel statt Nagelsmann fix! Bayern erklären Trainerwechsel

Der FC Bayern bestätigt am Freitagnachmittag offiziell die Trennung von Julian Nagelsmann. So begründen die Bayern-Bosse den Trainerwechsel.

Tuchel statt Nagelsmann fix! Bayern erklären Trainerwechsel

Jetzt ist es offiziell: Der FC Bayern München feuert Julian Nagelsmann und ersetzt ihn durch Thomas Tuchel. 

Das teilt der Klub nach Gesprächen mit dem 35-Jährigen am Freitagnachmittag mit. Nur eine Stunde nach seiner Ankunft an der Säbener Straße verlässt Nagelsmann das Klub-Gelände wieder - als nunmehriger Ex-Coach. 

Nagelsmann ist im Sommer 2021 von RB Leipzig an die Isar gewechselt, sein Vertrag wäre eigentlich noch bis zum 30. Juni 2026 gültig. Mit Nagelsmann werden auch die Assistenztrainer Dino Toppmöller, Benjamin Glück und Xaver Zembrod freigestellt.

Nagelsmann erfuhr im Österreich-Urlaub von seiner Entlassung >>>

So begründen die Bayern den Trainerwechsel

Nagelsmanns Freistellung ist nur auf den ersten Blick eine Hauruckaktion. Denn sie geschieht unmittelbar vor der wichtigsten Saisonphase, in der es für die Bayern in der Meisterschaft, dem Cup und der Champions League um alles geht. In einer Woche, nach der Länderspielpause, empfangen sie den Tabellenführer Dortmund, und bald darauf stehen die K.o-Duelle mit Freiburg im DFB-Pokal und Manchester City im Champions-League-Viertelfinale an.

Der Zeitpunkt des Trainer-Bebens begründet sich in der aktuellen Gesamtkonstellation. Unter Nagelsmann waren die Bayern bei weitem nicht so souverän unterwegs, wie es der ungefährdete Aufstieg gegen Paris Saint-Germain in der Königsklasse nahelegt. Die Bayern haben in der Liga in diesem Jahr bereits zehn Punkte abgegeben.

"Als wir Julian Nagelsmann im Sommer 2021 für den FC Bayern verpflichtet haben, waren wir überzeugt, mit ihm langfristig zusammenzuarbeiten - und dies war auch bis zuletzt das Ziel von uns allen. Julian teilt unseren Anspruch, erfolgreichen und attraktiven Fußball zu spielen. Nun sind wir aber zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders - trotz der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr - zunehmend seltener gezeigt hat. Nach der WM haben wir immer weniger erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen haben unsere Ziele in dieser Saison in Frage gestellt, aber auch über diese Saison hinaus", sagt Oliver Kahn. 

Hasan Salihamidzic erklärt: "Das ist die schwierigste Entscheidung in meiner Zeit als sportlich Verantwortlicher des FC Bayern gewesen. Ich habe zu Julian vom ersten Tag an ein offenes, vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis gehabt. Ich bedauere die Trennung von Julian. Aber nach gründlicher Analyse der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft speziell seit Januar und mit den Erfahrungswerten der Rückrunde in der Vorsaison haben wir jetzt gemeinsam entschieden, Julian freizustellen. Ich bin Julian sehr dankbar für das, was er für den FC Bayern getan hat und wünsche ihm alles Gute."

"Nagelsmann hat die Kabine verloren"

Um Nagelsmann gab es viele Nebenschauplätze. So sorgte etwa die von ihm vorangetriebene Ablösung des Tormanntrainers Toni Tapalovic, ein Vertrauter des im Klub hoch angesehenen Manuel Neuer, für Wirbel. Mit einer Beziehung zu einer Boulevardreporterin, die über den Klub berichtet hatte, machte er sich intern angreifbar.

Tatsächlich dürfte es aber im Allerheiligsten eines Fußballklubs, in der Beziehung zwischen Trainer und der Mannschaft, nicht mehr gepasst haben. "Nagelsmann hat die Kabine verloren", titelte am Freitag die "Süddeutsche Zeitung".

Tuchel leitet am Montag sein erstes Training

Nagelsmanns Nachfolger wird wie bereits spekuliert Thomas Tuchel. Der ehemalige BVB-Coach erhält in München einen Vertrag bis 2025 und wird am Montag erstmals das Training leiten.

Tuchel trainierte nach dem Aus beim BVB für zwei Jahre Paris St.Germain, von 2021 bis 2022 stand er beim FC Chelsea an der Seitenlinie und gewann mit den "Blues" die Champions League. Seit seinem Rauswurf in London im September war er vereinslos. 


Kommentare