Christoph Freund bestimmt mit seinem Wechsel von Red Bull Salzburg zum FC Bayern München am Dienstag die Sport-Schlagzeilen, sowohl in Österreich als auch in Deutschland.
Die Bayern waren seit der Trennung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic auf der Suche nach einem neuen Manager im Sport-Bereich. Vor dem packenden Meisterschaftsfinale Ende Mai hatte der Aufsichtsrat um Ehrenpräsident Uli Hoeneß durchgegriffen, Salihamidzic musste wie auch Vorstandschef Oliver Kahn gehen. Der langjährige Finanzchef Jan-Christian Dreesen ist danach ins Amt des Vorstandschefs befördert worden.
Der Deal mit Freund soll laut "Sky" nun eine Top-Secret-Mission von Rummenigge, Hoeneß und Dreesen gewesen sein. Demnach waren nicht einmal alle Mitglieder des Aufsichtsrats von Beginn an in die Personalentscheidung eingeweiht. Nach außen sickerte bis Dienstag nichts.
Umso überraschender kommt nun der Wechsel, der viele Reaktionen hervoruft. Freund zum FC Bayern: Die Reaktionen aus dem Netz >>>
Auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der jahrelang mit Freund (damals noch Sportkoordinator) in Salzburg zusammengearbeitet hat, meldet sich zu Wort.
"Man kann ihn und den FC Bayern zu diesem Schritt nur beglückwünschen", meint Rangnick gegenüber dem "kicker" zur Verpflichtung Freunds.
Rangnick: Das macht Freund aus
"Christoph lebt für diesen Job", weiß Rangnick, "neben der hohen sportlichen Kompetenz und seinem internationalen Netzwerk bringt er auch seine starke Persönlichkeit mit ein, menschlich ist er top und absolut integer."
Der nunmehrige ÖFB-Teamchef streicht Freunds Arbeits in Salzburg hervor: "Christoph hat in seiner Zeit bei RB Salzburg großes Geschick in der Kaderplanung mit maximalem sportlichen Erfolg dauerhaft kombiniert. Allein die Transfers der letzten zehn Jahre sprechen für sich."
Für Salzburg wickelt Freund seit Jahren zahlreiche Transfers junger Spieler in europäische Topligen ab. Der Talenteschmiede entsprangen unter anderem die aktuellen Bayern-Profis Konrad Laimer (26), Sadio Mane (31), Dortmunds Karim Adeyemi (21), Dominik Szoboszlai von Liverpool und nicht zuletzt Erling Haaland (beide 22) von Manchester City.
Ihre Transfers brachten dem Klub teilweise beträchtliche Einnahmen, die Salzburg wieder in andere, noch jüngere Talente investierte. National ist der Verein aus dem Red-Bull-Imperium der Konkurrenz enteilt.
Der Abgang von Freund könnte nun aber Salzburgs schmerzlichster Transfer der vergangenen Jahre sein.