Aus und vorbei! Nach zwei Spieltagen der Saison 2020/21 ist die Trainerzeit von David Wagner bei Schalke 04 zu Ende.
Die Überraschung hält sich in Grenzen: Schalke ist saisonübergreifend seit 18 Bundesligaspielen in Serie ohne Sieg. In den beiden Spielen der neuen Saison setzte es ein 0:8 gegen Bayern München und ein 1:3 im Krisengipfel gegen Werder Bremen.
Auch Wagners Co-Trainer Christoph Bühler und Frank Fröhling müssen den Verein verlassen. Ein Nachfolger für den 48-Jährigen wurden noch nicht benannt. In der Gerüchteküche kursiert mit Marc Wilmots der Name einer Schalke-Legende. Auch der ehemalige Mainzer Sandro Schwarz, der frühere Augsburger Manuel Baum und der Ex-Stuttgarter Alexander Zorniger werden als Kandidaten gehandelt.
"Entscheidung nicht leicht gefallen"
"Wir alle hatten gehofft, dass wir die sportliche Wende zusammen mit David Wagner schaffen können. Leider haben die ersten beiden Spieltage der neuen Saison nicht die dafür notwendigen Leistungen und Resultate erbracht", so Jochen Schneider, Schalkes Vorstand Sport und Kommunikation, in einem kurzen Statement.
"Wir haben uns entschlossen, den Weg des personellen Neuanfangs zu gehen. Diese Entscheidung ist uns trotz der enttäuschenden Ergebnisse alles andere als leicht gefallen." Sein Dank gilt dem freigestellten Trainer-Trio, das jeden Tag alles dafür getan habe, "um Schalke 04 wieder zurück in die Erfolgsspur zu bringen."
Erst drei Trainer so früh entlassen
Wagner ist in der 58. Bundesliga-Saison erst der vierte Trainer nach Rinus Michels (Köln 1983), Morten Olsen (Köln 1995) und Dieter Hecking (Hannover 2009), der schon nach dem zweiten Spieltag entlassen wird.
Wagner, der von 1995 bis 1997 Profi auf Schalke war, hatte noch einen Vertrag bis 2022. Noch nie in der Bundesliga-Geschichte war ein Team schlechter gestartet als Schalke nun mit null Punkten und 1:11 Toren aus zwei Spielen.
Bis Jänner stark
Mitte Jänner hatten sie in Gelsenkirchen dem im Sommer geholten Trainer noch zugejubelt. Nach dem 2:0 zum Rückrunden-Auftakt gegen Gladbach war Schalke Fünfter - punktgleich mit Erzrivale Dortmund und drei Punkte hinter den zweitplatzierten Bayern. Wagner schien Schalke verstanden und wiederbelebt zu haben.
Seitdem hat Schalke kein Spiel mehr gewonnen. Nach dem 0:8 zum Auftakt beim FC Bayern München war Schneider schon von Wagner abgerückt und hatte keine Job-Garantie mehr gegeben.
Direkt nach dem 1:3 gegen Bremen mit ebenfalls ernüchternder Leistung hatte der Sportchef nichts sagen wollen. Wagner musste spätestens da klar sein, was ihm blüht.