Die Verantwortlichen beim deutschen Fußball-Traditionsverein Schalke 04 haben sich am Tag nach dem Rücktritt von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies demütig gezeigt und "massive Einsparungen" angekündigt. "Der heutige Tag ist eine Zäsur für den FC Schalke 04. Ein 'Weiter so' wird es und kann es nicht geben", sagte Marketing-Vorstand Alexander Jobst während einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Tönnies war am Dienstag nach massiven Protesten der eigenen Fans und dem Corona-Skandal in seinem Fleisch-Unternehmen zurückgetreten. Durch die Coronakrise hat der finanziell ohnehin angeschlagene Verein weitere hohe Verluste hinnehmen müssen. Um Schalke "mit wirtschaftlicher Vernunft in die Zukunft" führen zu können, werde vor allem bei den Personalkosten "die Stopptaste" gedrückt. Deshalb sei es auch notwendig, die sportlichen Ziele für die kommenden "ein, zwei, vielleicht auch drei" Spielzeiten anzupassen, sagte Jobst. Das Erreichen des Europacups sei kein Thema mehr.
Eine Gehaltsobergrenze bei 2,5 Millionen Euro bestätigten Jobst und Sportchef Jochen Schneider zunächst nicht direkt. Beide sprachen aber von deutlichen Budgetkürzungen auch im Profi-Bereich. "Wir müssen uns Richtlinien auferlegen, an die wir uns halten", sagte Schneider, der zudem bestätigte, dass mit der Mannschaft Ende Juli über einen weiteren Teilverzicht auf Gehalt gesprochen wird.