Die Mission Klassenerhalt ist für Bo Henriksen, den Neo-Cheftrainer des FSV Mainz 05, erfolgreich gestartet. Mit einem 1:0-Heimsieg über den FC Augsburg konnte der Tabellen-17. die Negativserie von elf sieglosen Partien beenden.
Bei Sportvorstand Christian Heidel werden Erinnerungen an die Anfangszeit von Jürgen Klopp in Mainz wach: "Seine Art ist schon sehr besonders. In Sachen Wirkung am ersten Tag war es mit Bo jetzt ein ähnliches Gefühl wie vor 23 Jahren, als Kloppo am Rosenmontag hier als Cheftrainer übernahm", so Heidel gegenüber der "Sport Bild".
"Damals wie heute hätten nicht nur die Spieler, sondern auch die Mitarbeiter nach der ersten Ansprache am liebsten die Fußballschuhe angezogen und wären mit auf den Platz gelaufen."
Dem 49 jährigen Dänen traut er zu, dem akut abstiegsgefährdeten Bundesligisten neues Leben einzuhauchen: "Er ist omnipräsent, bei uns war richtig Wirbel in der Kabine", meint Heidel.
Neue Euphorie im Kampf gegen den Abstieg
Henriksen brennt für die Aufgabe, das hat Heidel bereits in den ersten Gesprächen gespürt. Es habe "richtig Freude gemacht, wie viel Power auch am Telefon dahinter ist. Und dann waren wir eigentlich für Rosenmontag im Hotel verabredet. Aber er war überraschend schon Sonntagabend da, als ich noch mit seinem Berater gesprochen habe. Man hatte sofort den Eindruck, dass er sich trotz unserer schwierigen sportlichen Situation riesig auf die Aufgabe freut".
Die Mainzer zählen zu den formschwächsten Teams in Europas Top-5-Ligen, auf das rettende Ufer fehlen bereits sieben Punkte. Die Angst vor Gegentoren, vor der Tabelle, war omnipräsent. Da hat Henrikssen zu allererst den Hebel angesetzt.
Ob es trotz der neu entfachten Euphorie zum Klassenerhalt reicht, bleibt abzuwarten. Sportvorstand Heidel gibt sich jedenfalls kämpferisch: "Natürlich fühlen wir uns auf Platz 17 nicht wohl. Aber wir müssen uns auf keinen Fall für den Abstiegskampf schämen. Seit unserem letzten Aufstieg waren so viele andere Klubs schon mal in der 2. Liga oder sind es noch immer. Da waren und sind illustre Namen dabei. Aber noch nie Mainz 05. Es lohnt sich, dafür zu kämpfen, dass es so bleibt."