Was für ein Abend für Kevin Stöger und seinen VfL Bochum! Im Relegations-Rückspiel der Deutschen Bundesliga schlägt die Butscher-Elf Fortuna Düsseldorf in einem hochdramatischen Spiel mit 6:5 im Elfmeterschießen, nachdem man nach 120 Minuten das 0:3 aus dem Hinspiel egalisieren konnte (zum Spielbericht>>>).
Der ÖFB-Legionär ist dabei der Mann des Abends und an allen drei Treffern der Bochumer beteiligt. Die ersten beiden legte er Sturmtank Hofmann auf, das dritte erzielte er per Strafstoß selbst.
Für die Fans ist Stöger der große Held, darauf angesprochen bleibt dieser aber demütig und stellt klar, dass es ein Mannschaftserfolg ist: "Ich glaube, heute sind wir alle Helden. Da braucht man keinen herausheben, Respekt an jeden einzelnen Spieler, an das Trainerteam und unsere positiv-verrückten Fans", sagt er am "Sky"-Mikro.
"Es ist Geschichte, die wir geschrieben haben"
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Dar recht frühe erste Treffer für den VfL war natürlich ein Vorteil, öffnete die Tür für mehr. "Spätestens nach dem 1:0 hat man gesehen, dass wir Bock drauf hatten, das Ding umzustoßen", rekapituliert Stöger.
Man habe sich in der Mannschaft gesagt: "Wenn uns Düsseldorf zuhause drei Tore machen kann, warum sollen wir das in Düsseldorf nicht schaffen?"
Und wie man es schaffte. Danach fiel ein riesen Brocken von der Bochumer Seele, wie auch Stöger anzumerken war. "Bei uns überwiegt heute ganz klar die Erleichterung, es ist einfach extrem geil. Es ist Geschichte, die wir geschrieben haben", meint er stolz.
Bochum bleibt in der Bundesliga, aber bleibt auch Stöger bei Bochum?
Damit darf sich der VfL Bochum auf ein weiteres Jahr in der Bundesliga freuen. "Der Verein gehört in die erste Liga. Wir haben es geschafft. Gemeinsam. Es ist einfach unfassbar geil", meint Stöger freudestrahlend, der in diesem freudvollen Moment aber auch an seinen Ex-Klub Düsseldorf dachte: "Glückwunsch an die Fortuna, was die dieses Jahr geleistet haben: Respekt!"
Ob besagtes weitere Bundesliga-Jahr auch mit Kevin Stöger als Teil des Bochumer Teams über die Bühne geht, ist nach seiner Leistung wohl offener denn je. Union Berlin und Borussia Mönchengladbach sollen Interesse haben, jüngst wurde auch der LASK ins Spiel gebracht.
Auf das rege Interesse angesprochen ziert sich Stöger um eine Antwort, meint nach einer Nachdenkpause, er wolle nun einmal feiern und werde in den nächsten Tagen seine Entscheidung verkünden. Wie ein Bekenntnis zum VfL wirkte sein Statement nicht.
Mit dem ÖFB-Team zur EURO? "Wäre mein Traum gewesen"
Den Klub könnte er also zukünftig nur mehr aus der Ferne beobachten - ebenso wie das ÖFB-Team bei der anstehenden EURO. Stöger befindet sich auf der Abrufliste. Sollte es zu einer Nachnominierung kommen, hat er mit dieser Leistung eine klare Empfehlung als Top-Option abgegeben.
Sollte es dazu kommen, könnte er ausgerechnet in Düsseldorf auflaufen, wo Österreich am 17. Juni auf Frankreich trifft. "Ich glaube, ich habe wirklich eine ordentliche Saison gespielt. Ich bin natürlich traurig, dass ich nicht dabei bin. Es wäre mein Traum gewesen", gibt sich Stöger enttäuscht.
"Ich kann es leider nicht ändern und hoffe, dass ich beim nächsten Mal dabei bin", will er seinen Traum vom ÖFB-Team aber nicht aufgeben.