Der Schock in Freiburg sitzt nach der Ankündigung von Langzeit-Trainer Christian Streich, sich mit Saisonende zu verabschieden, immer noch tief.
Bei manchen tiefer, bei manchen weniger. Michael Gregoritsch meint: "Es ist für mich nicht so neu, dass ein Trainer gewechselt wird. Anders als Spieler, die ihre ganze Karriere in Freiburg gespielt haben, habe ich das ja schon mal erlebt."
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Nichtsdestoweniger wird er Streich freilich vermissen. "Natürlich trifft einen das. Ich werde sicher mit ihm in Kontakt bleiben. Er war eine extrem wichtige Ansprechperson in den letzten eineinhalb Jahren, er hat es mir ermöglicht, international zu spielen, ich habe menschlich total viel gelernt, fußballerisch sowieso", erklärt der Stürmer.
Kein Startplatz, kein Problem, weil...
In der laufenden Saison stand der 29-Jährige unter Streich 16 Mal in der Startelf, 18 Mal kam er von der Bank.
Vor allem Streichs Umgang mit ihm, wenn er die Jokerrolle zu bekleiden hatte, imponiert dem ÖFB-Teamspieler: "Wir haben gegen sehr viele Gegner gespielt, wo wir einen weiten Weg zum Tor hatten. Der Trainer hat mir das – so wie immer – super erklärt."
"Es geht nicht darum, ob man von der Bank kommt und 20 Minuten oder von Beginn an und 70 Minuten spielt. Es geht um die Art und Weise, wie der Trainer das einem Spieler erklärt. Der Trainer gibt mir das Gefühl, genauso wichtig zu sein wie ein Spieler, der von Beginn an spielt", so Gregoritsch weiter.
Und außerdem steht eben die Mannschaft über allem: "Wir hatten als SC Freiburg mit dem Playoff in der Europa League so eine große Möglichkeit. In so einem Fall ist es wichtiger, wie weit du als Team kommst. Wenn ich dort Theater mache, ist das komplett fehl am Platz."
Vorschusslorbeeren für den Nachfolger
Der Nachfolger steht mit Julian Schuster bereits fest (Alle Infos>>>).
Der 38-Jährige hat seine Karriere nach zehn Jahren im Verein im Sommer 2018 beendet und sofort als "Koordinator Talenteförderung" begonnen. Inzwischen hat er die UEFA-Pro-Lizenz und fungiert als Verbindungstrainer für Talente am Sprung in die erste Mannschaft.
Aber auch mit arrivierten Profis arbeitet Schuster aktuell schon zusammen. Gregoritsch berichtet: "Ich habe mit Julian ein sehr cooles Verhältnis. Wir haben viele Einzelvideos zusammen gemacht, weil ich von seinem fußballerischen Verständnis total begeistert bin."
Von der Wahl Schusters als Streich-Nachfolger hält er viel: "Es ist wichtig, dass er weiß, er wird sich auf uns – gerade auf die erfahrenen Spieler – weiterhin verlassen können. Der Umgang muss nicht großartig verändert werden, er muss nicht den großen Chef bringen. Das wäre auch nicht seine Art und Weise. Wir vertrauen ihm, hören ihm zu und wollen durch ihn besser werden. Ich bin überzeugt davon, dass er uns sportlich auf unserem Weg begleiten und uns nochmal weiterbringen kann."