Unangenehme Nachrichten für Martin Hinteregger: Der ÖFB-Teamspieler und sein Klub Eintracht Frankfurt sind ins Visier der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) geraten.
Grund dafür ist ein vermeintliches Schmerzmittel, das Hinteregger am Sonntag im Spiel gegen Hoffenheim eingenommen hat. Der Innenverteidiger, der nach 36 Sekunden das Siegtor für Frankfurt erzielte, ging nach einer Grätsche in der 76. Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Was zunächst nach einer Verletzung aussah, entpuppte sich noch am Feld als Krampf. "Es war ein stechender Schmerz, der Doc konnte mir helfen und weiter ging's", erklärte Hinteregger hinterher.
Der 26-Jährige erhielt laut "Süddeutscher Zeitung" "vom Doktor eine Nadel" gesetzt und als er wieder aufs Spielfeld zurückkehrte, drückte ihm ein Betreuer noch eine Tablette in die Hand, die Hinteregger auch sofort einnahm.
"Wir haben die Szene registriert und schauen uns an, was genau er zu sich genommen hat", wird Nada-Vorstand Lars Mortsiefer zitiert.
Frankfurt dementiert: Keine Schmerztablette
Während nach dem Spiel die Meinung kursierte, Hinteregger habe ein Schmerzmittel eingenommen, dementiert sein Klub Frankfurt das. Wie ein Eintracht-Sprecher am Dienstag erklärt, habe Hinteregger nach seinem Krampf ein Kohlenhydrat-Gel bekommen.
Präzisiert hat der Verein auch die zitierte Aussage des Verteidigers, "vom Doktor eine Nadel" gesetzt bekommen zu haben. Es habe sich dabei um eine Akupunkturnadel zur Behandlung des Wadenkrampfes gehandelt, heißt es.
Unterdessen bekennt Eintracht-Profi Sebastian Rode, dass Spieler bei Blessuren auch Schmerztabletten erhalten. "Es ist nicht unüblich, dass man eine Schmerztablette - alles natürlich im erlaubten Bereich - zu sich nimmt", sagt er. "Wenn man im Spiel mit jemanden zusammenrasselt, kann man mit einer Schmerztablette die Schmerzen erst einmal lindern. Wir wissen aber alle, was auf der NADA-Liste steht und was wir nicht nehmen dürfen."
Die Einnahme von Kohlenhydrattabletten ist nicht verboten, von den Schmerzmitteln ist es nur ein kleiner Teil. Die NADA äußert jedoch grundsätzlich Bedenken an der Einnahme von schmerzhemmenden Substanzen. "In der konkreten Situation mit Schmerzmitteln zu agieren, ist für uns nicht angemessen", heißt es.
Die NADA hat bereits Kontakt mit der Eintracht und dem DFB aufgenommen, um den Sachverhalt zu klären.