Am Montag sind die Tage des Alexander Nouri als Cheftrainer des SV Werder wohl gezählt. Nach der 0:3-Heimniederlage gegen den FC Augsburg, für den Michael Gregoritsch einen Doppelpack erzielt, werden die Bremer wohl die Reißleine ziehen.
"Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt keine Jobgarantie abgeben", sagt Sportdirektor Frank Baumann. Am Montag werde die Klub-Führung beraten und entscheiden.
Die Norddeutschen haben nach zehn Runden noch keinen Sieg eingefahren, in den vergangenen fünf Partien nicht einmal einen Treffer erzielt. "Nouri raus!", forderten die Fans im Spiel gegen Augsburg lautstark.
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"Als ob der Stecker gezogen wurde"
Baumann sauer: "Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so ein schlechtes Spiel im Weser-Stadion gesehen zu haben. Das war eine desolate Leistung der Mannschaft. Ich hatte in vielen Situationen das Gefühl, wir bestreiten ein Freundschaftsspiel. Für den Auftritt der Mannschaft habe ich wenig Verständnis und die Leistung können wir nicht akzeptieren."
Der zerknirschte Trainer erklärt: "Wir müssen uns heute bei jedem einzelnen Fan für unsere Leistung entschuldigen. Wir haben verdient verloren. Nach dem 0:3 war es ein bisschen, als ob der Stecker gezogen wurde. Ich kann die Reaktionen der Fans nachvollziehen, die Enttäuschung ist auch bei uns groß."
Abgesehen von den Ablöseforderungen nahmen es die Bremer Fans mit Galgenhumor. "Deutscher Meister wird nur der SVW" und "So ein Tag, so wunderschön wie heute" wurde gesungen.
"Wir sind es nicht wert, das Werder-Trikot zu tragen"
Zlatko Junuzovic, Kapitän der Bremer, sagt: "Wir haben das zu verantworten. Wir stehen auf dem Platz und erfüllen unsere Aufgabe nicht. Es ist emotional niederschmetternd." Niklas Moisander, Werders Abwehrchef, reagiert fassungslos auf die eigene Leistung: "Peinlich. Wir sind es nicht wert, das Werder-Trikot zu tragen."
Als möglicher Nachfolger Nouris wird Bruno Labbadia gehandelt. Der 51-Jährige war schon im Februar ein Thema bei Werder und zuletzt bei Lokalrivale Hamburg engagiert. Seit September 2016 ist er auf Jobsuche.