Der SV Werder Bremen ist und bleibt der Verein mit der längsten Bundesliga-Zugehörigkeit.
Dass die Norddeutschen in der kommenden Saison in ihr insgesamt bereits 57. Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse gehen, steht nach dem 2:2 im Rückpiel der Relegation gegen Heidenheim (Spielbericht>>>) fest und löst Ekstase pur beim Team von ÖFB-Legionär Marco Friedl aus.
"Wir wurden totgesagt, unser Charakter infrage gestellt - das können wir alles ad acta legen. Scheiß Saison, gutes Ende - und alles andere besprechen wir jetzt", sprudelt es bei SVW-Coach Florian Kohfeldt nach der Partie bei "DAZN" heraus.
Kohfeldt entschuldigt sich bei Werder-Fans und Pizarro
Bis zum letzten Spieltag der Bundesliga lagen die Werderaner auf einem direkten Abstiegsplatz, erst in der letzten Runde konnten sich die Hanseaten mit einem fulminanten 6:1 über den 1. FC Köln auf den Relegationsplatz retten.
"Für mich war das ziemlich lange Freefall und nicht Achterbahn. Wir haben zu wenig Punkte geholt. Jede Kritik ist berechtigt, was das Fußballerische angeht. Wir dürfen mit diesem Kader nie in diese Situation kommen. Das ist auch meine Verantwortung", hält Kohfeldt fest. Ob der 37-Jährige die Bremer auch künftig betreut, ist aktuell offen. Die TSG Hoffenheim soll großes Interesse zeigen.
Kohfeldt fährt fort: "Ich weiß, was das für die Stadt bedeutet. Ich weiß, was das für die Menschen bedeutet. Ich weiß, was das für mich bedeutet." Zudem entschuldigt er sich bei den leidgeprüften SVW-Anhänger: "Sorry für die Scheiß-Saison - aber am Ende sind wir erstklassig."
Kohfeldt bittet auch die Werder-Legende Claudio Pizarro um Entschuldigung. Der Peruaner beendete nach der Relegation 41-jährig endgültig seine Karriere, ein Einsatz war dem Stürmerstar in den Entscheidungsspielen aber nicht mehr vergönnt.
"Ich war nach dem Spiel bei ihm und habe mich entschuldigt, dass ich ihn in seinem letzten Spiel nicht mehr bringen konnte. Aber die Situation war einfach leider nicht da", erklärt Kohfeldt und fügt an: "Er sagt: 'Es ist scheißegal, Hauptsache, wir sind drin'".
Einen gebührenden Abschied hat Pizarro allerdings auch ohne Fans im Stadion bekommen. Nach Schlusspfiff wurde der Peruaner von seinen Mitspielern gefeiert und in die Höhe geworfen.