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Paul Tschernuth: Verewigt in Heidenheims Geschichtsbüchern

Der 21-Jährige hat das erreicht, wovon viele träumen: Nach dem Heidenheim-Aufstieg darf er sich Bundesliga-Profi nennen. LAOLA1 hat mit dem Torwart gesprochen.

Paul Tschernuth: Verewigt in Heidenheims Geschichtsbüchern Foto: © getty

Am 34. und letzten Spieltag der zweiten deutschen Bundesliga im Mai dieses Jahres blieb es an der Spitze bis zum Schluss arschknapp.

Die angenehmste Ausgangslage hatte der SV Darmstadt 98. Die Lilien fixierten bereits in der vorletzten Runde – mit Mathias Honsak und Emir Karic im Kader – die Rückkehr in die Bundesliga. Damit matchten sich der Hamburger SV und der 1. FC Heidenheim um das "goldene Ticket" für die höchste Spielklasse. Nur ein Klub durfte direkt rauf, der andere musste in die Relegation.

Das Fernduell war an Dramatik nicht zu überbieten. Der 1. FCH hatte es in der eigenen Hand, hätte mit einem Auswärtssieg Geschichte schreiben und das erste Mal in der Vereinsgeschichte in die deutsche Bundesliga aufsteigen können. Doch zunächst schien der Traum zu platzen.

Der HSV ging in Sandhausen schon in der dritten Minute mit 1:0 in Führung, Heidenheim lag in Regensburg bis zur 90. Minute 1:2 zurück.

Nach dem Abpfiff in Sandhausen hielt die Hamburger Gästefans nichts mehr. Hunderte säumten siegestrunken den Platz, Sandhausens Stadionsprecher gratulierte dem einstigen Bundesliga-Dino gar zum Aufstieg. Doch in Regensburg wurde lange nachgespielt – zu lange für den HSV.

Der 1. FC Heidenheim bejubelt den erstmaligen Aufstieg in die deutsche Bundesliga.
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In der elfminütigen Nachspielzeit drehten Heidenheims Beste (90.+3, Elfmeter) und Kleindienst (90.+9) das Spiel in einen 3:2-Auswärtssieg. Das Märchen war perfekt und hatte nicht nur ein Happy End parat. Da Darmstadt im Parallelspiel verloren hatte, krönte sich Heidenheim auch noch zum Zweitligameister. Der HSV musste in die unliebsame Relegation und scheiterte dort am VfB Stuttgart.

"Du realisierst gar nicht, was da passiert ist", schwelgte Paul Tschernuth in Erinnerungen. Der 21-jährige Österreicher erlebte den sonntäglichen Fußball-Wahnsinn als dritter Heidenheim-Torhüter auf der Tribüne hautnah mit.

LAOLA1 hat mit dem Salzburger über das Leben in der Red Bull Fußball Akademie, die schwierige Anfangszeit in Heidenheim und den Duft von Würschteln gesprochen.

Über 200 WhatsApp-Nachrichten am Handy

"Es war ein bisschen surreal, weil in Deutschland niemand mit dir rechnet. In den Medien lag der Fokus nicht so sehr auf uns. Du liest über den HSV, Darmstadt oder Düsseldorf. Mit Heidenheim bist du in den Top-Sechs unterschwellig mitgeschwommen", ließ Tschernuth die vergangene Saison Revue passieren.

Mit der Zeit sei in der Stadt eine Euphorie entstanden, die Leute hat der mögliche Aufstieg immer mehr beschäftigt. "Ich bin drei oder vier Tage vorm Regensburg-Spiel zum Bäcker gegangen. Dort hat mich die Bäckerdame angesprochen und 'viel Erfolg' gewünscht", erzählte Tschernuth.

Als der Aufstieg zum Schluss immer realistischer wurde, wollte die Mannschaft die "Jetzt-oder-Nie-Chance" ergreifen. Der Tenor: "Entweder steigen wir jetzt auf oder es wird die nächsten vier, fünf Jahre nicht klappen."

Bei der Meisterteller-Übergabe war Tschernuth mittendrin statt nur dabei.
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Am Ende glückte das Meisterwerk. Nach dem erlösenden Tor von Tim Kleindienst war vorerst allerdings nicht an Erholung zu denken. Eine Stunde nach dem Abpfiff in Regensburg hatte Tschernuth über 200 WhatsApp-Nachrichten am Handy. "Da haben mir Leute geschrieben, von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe."

Nach der Meisterteller-Übergabe am Montag feierte der junge Torhüter mit seinen Mitspielern an der Playa in Mallorca weiter. "Man hat gescheit gefeiert, aber man steigt ja nicht so oft auf", grinste Tschernuth.

Am Freitag darauf, nicht einmal eine Woche nach dem fixierten Aufstieg, dann das nächste Highlight: Der Eugendorfer verlängerte seinen auslaufenden Vertrag in Heidenheim um zwei weitere Jahre bis Juni 2025. "Ich bin jetzt 21. Das miterleben zu dürfen, ist ein großes Privileg. Und ich bin einfach nur dankbar dem Verein gegenüber, dass sie mir die Chance und das Vertrauen auch weiterhin geben."

Bei einem Fußballcamp überzeugt

Mittlerweile spielt Tschernuth bereits seit 2020 in der rund 50.000 Einwohner großen Stadt im Osten Baden-Württembergs. Zuvor kickte der zweifache ÖFB-U18-Teamspieler jahrelang im Nachwuchs des FC Red Bull Salzburg und später in der Red Bull Fußball Akademie von Kooperationspartner FC Liefering. Wie schafft man es eigentlich in die hochdekorierte Talentschmiede?

Tschernuth konnte bei einem Fußballcamp in Eugendorf auf sich aufmerksam machen. Dort war er eigentlich als Feldspieler angemeldet, machte im Tor aber eine so gute Figur, dass ihn Sascha Milicevic zu einem Probetraining beim FC Red Bull Salzburg einlud. Milicevic war damals Jugendtrainer und ist heute "Youth Technical Director" bei den Roten Bullen.

"Ich habe gegen die Top-Klubs der Welt – Manchester United, FC Barcelona – gespielt. Das sind Erfahrungen, die du in der Jugend machst, die dir keiner mehr nehmen kann."

Paul Tschernuth

"Mit neun oder zehn bin ich dann in die U11-Mannschaft von Salzburg gewechselt, weil ich im Probetraining überzeugen konnte. Bis zur U18 habe ich dann alles durchgemacht", erzählte Tschernuth, der in der Folge mit Spielern wie Luka Sucic oder Amar Dedic zusammenspielte.

Aber auch einen Alexander Briedl, der heuer mit dem FC Blau-Weiß Linz aufgestiegen ist, oder einen Denizcan Cosgun dürfe man nicht vergessen. "Da sind schon sehr viele Profis herausgekommen aus dem Jahrgang."

Für die Zeit und Ausbildung in Salzburg sei Tschernuth, der in den ÖFB-Jugendligen mehrmals Meister wurde, vor allem eines: dankbar. "Ich war mit 13 in Katar, wo wir ein Turnier gespielt haben. Ich habe Brasilien gesehen. Ich war quer durch Europa unterwegs, wenn wir Turniere gespielt haben. Ich habe gegen die Top-Klubs der Welt – Manchester United, FC Barcelona – gespielt. Das sind Erfahrungen, die du in der Jugend machst, die dir keiner mehr nehmen kann."

"Da hast du überhaupt keine Freizeit mehr"

Wenngleich der Alltag für ein junges Talent, das das Ziel hat, Profi zu werden, durchaus herausfordernd ist. Neben dem Sport darf die Schule nicht zu kurz kommen. Für Freunde und Familie soll ebenso Zeit gefunden werden. Das ist nicht immer leicht.

Tschernuth hat in Salzburg in der Fachschule für Wirtschaft und Leistungssport eine Ausbildung als Sportadministrator abgeschlossen. Der Abschluss war ihm und seinen Eltern wichtig. Eine Verletzung oder schlicht Pech kann das Profi-Dasein im Nu beenden. Der häufig erwähnte Plan B ist dann essenziell.

Als Spieler der Salzburger Akademie könne man neben einer Ausbildung auch die Abendschule mit Matura machen. Für den 1,86 Meter großen Torhüter kam das damals aber nicht infrage.

Die U14-Mannschaft des FC Red Bull Salzburg in der Saison 2015/16 (Tschernuth sitzend, fünfter v.l.).

"Ein klassischer Akademie-Tag schaut so aus: Du hast um acht Uhr Training. Das heißt, du stehst schon einmal sehr früh auf. Mittags hast du vier Stunden Schule, danach hast du nachmittags nochmal Training. Und dann solltest du am Abend um 18:30 Uhr für den dreistündigen Abendkurs wieder in die Schule gehen. Da hast du überhaupt keine Freizeit mehr."

Dazu kommen die obligatorischen Hausübungen und Prüfungen. "Klar lachen manche darüber und sagen: 'Du spielst ja eh nur Fußball'. Aber du musst das Ganze irgendwie unter einen Hut bringen. Am Wochenende bist du ja auch unterwegs."

Als Akademie-Bewohner sehe man zudem jeden Tag dieselben 40, 50 Leute. Manche Spieler müssen ihre Familie und Freunde schon in sehr jungen Jahren zurücklassen. Tschernuth hatte das Glück, daheim in Eugendorf wohnen zu können. Den "großen Abschied" gab es, als es nach Heidenheim ging, erst mit 18 Jahren. "Ich bin schon dankbar, dass ich so nah an Salzburg gewohnt und die Unterstützung von zu Hause gehabt habe."

Ein Wechsel gegen die Vereinsphilosophie

Irgendwann ging es in Salzburg aber nicht mehr weiter. "Dann habe ich mir etwas Neues suchen müssen bzw. dürfen." Im Corona-Jahr 2020 war das gar nicht so einfach. Tschernuth absolvierte einige Probetrainings und musste wegen der Corona-Testungen einiges an Geld in die Hand nehmen.

Über seine Berater kam dann der Kontakt zu Heidenheim zustande, wo in der U19 ein Torwart gesucht wurde. Nach dem Probetraining wollte der 1. FCH Tschernuth unbedingt haben – obwohl eine Verpflichtung gegen die Vereinsphilosophie spricht.

"Eigentlich nehmen sie nur Spieler aus der Region. Es war zum damaligen Zeitpunkt unvorstellbar, dass ein Ausländer in die U19 des 1. FC Heidenheim wechselt. Aber ich habe von der Art, von der Mentalität, so wie ich bin, gut zum Verein gepasst."

Wie viele Jungprofis, brauchte auch Tschernuth beim neuen Verein in einem neuen Land Zeit zur Eingewöhnung. Erschwerend kam damals noch der kurz nach dem Wechsel ausgerufene zweite Corona-Lockdown hinzu. Während seine Mitspieler zu Hause bei ihren Familien waren, konnte Tschernuth nicht über die Grenze und saß alleine in der Internatswohnung.

"Du bist die ganze Zeit am Handy gehockt, hast dir Serien reingezogen und am Tag deinen Sport gemacht. Das war schon sehr schwierig."

Der "junge Bursche" unter gestandenen Profis

Der
Kevin Müller trägt bei Heidenheim das Einser-Leiberl.
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Nach der erfolgreich gemeisterten ersten Saison im Ausland ging es für den jungen Salzburger sportlich steil bergauf. Im Jahr 2021 wurde mit dem Abgang von Diant Ramaj zu Eintracht Frankfurt bei den Profis eine Torhüter-Position frei.

Torwarttrainer Bernd Weng wollte Tschernuth anschließend unbedingt "oben" mit dabeihaben. So unterzeichnete er 19-jährig seinen ersten Profivertrag. "Das ist schon einzigartig. Davon träumst du seit deiner Jugend."

Als "junger Bursche" in eine gestandene Zweitligamannschaft zu kommen – das ist durchaus eine Umstellung. "Du musst schon, wie es das Wort sagt, professioneller werden. Zum Beispiel jeden Tag auf die Waage gehen, viel mehr auf die Ernährung und Regeneration schauen. Im Profi-Bereich kannst du dir nicht mehr so viel leisten. Eine Saison, in der du keine Leistung bringst, und du bist sofort weg vom Fenster."

Die Betreuer – zu Torwarttrainer Weng und Cheftrainer Frank Schmidt hat Tschernuth einen guten Draht – sowie die Torhüter-Kollegen haben ihm den Schritt vom Jugend- in den Erwachsenenbereich aber leicht gemacht.

In Heidenheim sind die Rollen klar verteilt: Der erfahrene Kevin Müller (32 Jahre) ist die Nummer eins. Dahinter kommt der gleichaltrige Vitus Eicher. Tschernuth und der 19-jährige DFB-Nachwuchskeeper Frank Feller, der in diesem Sommer hochgezogen wurde, matchen sich um Platz drei.

Tschernuth will sich im Training jedenfalls, so wie in den vergangenen Jahren, weiterhin "komplett reinschmeißen". "Du musst geduldig und mental richtig stark sein. Irgendwann wirst du deine Chance bekommen und die musst du dann nutzen."

Gänsehaut-Moment im Bremer Weserstadion

Der Anspruch des Torwarttalents: Einmal die Nummer Eins zu sein und regelmäßig zu spielen. Aufgrund seines jungen Alters macht sich Tschernuth aber keinen Stress. Stand jetzt ist weder von Spieler- noch von Vereinsseite ein Wechsel angedacht – obwohl es Angebote gab.

Ein Bundesligist aus Österreich hat wegen einer Leihe angefragt. Zudem gab es einige Offerten aus der viertklassigen Regionalliga in Deutschland. "Aber ich habe mich für einen Verbleib in Heidenheim entschieden, da ich unbedingt im Profi-Bereich bleiben will."

Für den Neo-Erstligisten hat Tschernuth zwar noch kein Pflichtspiel absolviert. Das eine oder andere Mal durfte er in der zweiten Liga aber bereits auf der Bank Platz nehmen und mit dem Einser-Torhüter das Aufwärmprogramm absolvieren. So zum Beispiel in seiner ersten Profisaison im Bremer Weserstadion.

"Das ist ein Gefühl, das man nicht wirklich beschreiben kann. Ich bin brutal nervös gewesen, Adrenalin schießt dir ein. Dann schaust du links und rechts und siehst Reporter, die du eigentlich nur aus dem Fernsehen kennst. Beim Einlaufen wirst du, weil es in Bremen ja von der Eckfahne neben den Ultras reingeht, beschimpft und mit Bier angeschüttet", beschrieb Tschernuth den Gänsehaut-Moment.

Trotz seiner Back-up-Rolle war Tschernuth seit vergangenem März bei jedem Heidenheim-Auswärtsspiel in der 2. Liga als Zuschauer dabei, "weil ich zeigen wollte: Ich bin genauso dabei wie ihr. Ich stehe hinter euch und will die Ziele mit euch erreichen."

Holger Sanwald (l.) und Frank Schmidt (r.) – die Meistermacher des 1. FC Heidenheim.
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Mittlerweile fühlt sich Tschernuth in Heidenheim richtig wohl. "Ich sage immer: Die Stadt ist klein, aber fein", lachte der Torhüter. Der mediale Fokus sei nicht so groß, man könne sich aufs Sportliche, aufs Wesentliche, konzentrieren. Den Klub zeichne das Familiäre, der Zusammenhalt aus. "Das Umfeld ist klein und kompakt. Die Mitarbeiter sind jahrelang da. Da greift ein Rädchen ins andere."

Unglaublich, aber wahr: Frank Schmidt ist der erste und einzige Cheftrainer des 1. FC Heidenheim. Im Jahr 2007 spaltete sich die Fußballabteilung des Heidenheimer Sportbunds 1846 ab, der 1. FCH wurde gegründet. Schmidt übernahm das Ruder und führte "seinen Klub" folglich von der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg in die deutsche Bundesliga.

Auch Holger Sanwald ist schon ewig an Bord. "Ich mache das jetzt seit 1995, dass ich in Heidenheim für Fußball verantwortlich bin, aber so eine Euphorie habe ich noch nicht ansatzweise erlebt", freute sich der Vorstandsvorsitzende gegenüber dem "SWR" vor dem Saisonstart auf das erste Jahr in der deutschen Bundesliga.

Unterschiedliche Fußballwelten in Salzburg und Heidenheim

Nachdem im Jahr 2020 nur haarscharf der Aufstieg verpasste wurde – in der Relegation gegen Werder Bremen scheiterte Heidenheim an der Auswärtstorregel – folgten die Plätze acht und sechs. Der Meistertitel der vergangenen Saison wirkt da fast wie der logische nächste Schritt.

"In Salzburg bist du einer von Tausenden, weil du mit der ganzen Welt verglichen wirst. Hin und wieder spielt Geld in der Jugend auch keine Rolle."

Paul Tschernuth

Infrastrukturell habe der Verein vielleicht noch ein bisschen etwas aufzuholen. Das wird deutlich, wenn man die Red Bull Fußball Akademie als Ideal heranzieht. Tschernuth will die beiden Klubs aber eigentlich gar nicht miteinander vergleichen, zu unterschiedlich seien die Voraussetzungen. So gebe es in Salzburg in der U15 viel mehr Regenerationsmöglichkeiten als bei den Heidenheim-Profis.

"Ich will es nicht vergleichen. Ich habe mich in Salzburg wohlgefühlt, ich fühle mich hier (in Heidenheim, Anm.) brutal wohl", wiederholte Tschernuth. Bei den Deutschen werde aber vielleicht sogar nochmal ein bisschen mehr auf die Jugend geschaut, weil die finanziellen Mittel nicht in demselben Ausmaß wie in Salzburg vorhanden sind.

"In Salzburg bist du einer von Tausenden, weil du mit der ganzen Welt verglichen wirst. Hin und wieder spielt Geld in der Jugend auch keine Rolle."

"Und auf einmal riecht es am Platz nach Würschtel"

Das "kleine Heidenheim" darf sich in den kommenden Monaten also mit Bundesliga-Größen wie dem FC Bayern München, Borussia Dortmund oder RB Leipzig messen. Das erste große Highlight gab es vor der Länderspielpause im September mit dem Auswärtsspiel beim BVB. Der 1. FCH verwandelte einen 0:2-Rückstand in ein 2:2 und punktete damit erstmals.

Am vierten Spieltag konnte mit einem 4:2 gegen den SV Werder Bremen der erste Bundesliga-Sieg der Geschichte eingefahren werden. Zuletzt gab es einen 1:0-Heimerfolg gegen Champions-League-Teilnehmer 1. FC Union Berlin. Heidenheim scheint im deutschen Oberhaus angekommen zu sein.

Als Zehnter rangieren Tschernuth & Co. momentan im sicheren Mittelfeld. Die oberste Priorität dennoch: der Klassenerhalt, der mit einer aktiven Spielweise gestemmt werden soll. "Wir werden uns sicher nicht hinten reinstellen und die ganze Zeit mauern. Wir versuchen schon, mit unserem Willen, mit unserem Kampfgeist eine Rolle zu spielen."

Die Voith-Arena des 1. FC Heidenheim.
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Und selbstverständlich soll das Genießen der ersten Bundesliga-Saison nicht zu kurz kommen. "Ich freue mich einfach, weil Vereinsgeschichte geschrieben wurde. Du bist das erste Mal in der deutschen Bundesliga. Du bist in der Geschichte mit aufgestiegen als einziger Österreicher im Kader", strich Tschernuth hervor, der mit Nikola Dovedan mittlerweile einen ÖFB-Kollegen im Team hat.

Seine Mitspieler, vor allem seine Torhüter-Kollegen, will Tschernuth in der ersten Bundesliga-Saison so gut es geht unterstützen. "Wenn es sein muss, trage ich die Trinkflaschen, damit die Jungs, die mehr im Fokus sind, ihre Leistung bringen können. Aber ich werde immer noch auf mich selbst schauen, um meine Leistungen zu bringen. Das hat ebenfalls oberste Priorität."

Und vielleicht wird Tschernuth ja eines Tages in einem Pflichtspiel in der Heidenheimer Voith-Arena zwischen den Pfosten stehen dürfen. In einem Testspiel durfte der Salzburger schon einmal in Heidenheims Heimstätte auflaufen.

"Auch das kleine Stadion macht den Verein so besonders. Vor allem mit Liko's Kiosk, der noch von Landesliga-Zeiten dasteht. Das ist einzigartig. Im Dezember habe ich in einem Testspiel gegen Waldhof Mannheim 90 Minuten gespielt. Und auf einmal riecht es am Platz nach Würschtel, weil der Kioskbesitzer drüben aufgrillt. Das macht die Voith-Arena so besonders, es ist halt klein, aber fein."


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