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So profitiert das ÖFB-Team von Baumgartners Rekordtransfer

Bei RB Leipzig jagt der Waldviertler nicht nur seinen Champions-League-Traum, sondern sammelt obendrein auch noch "Pluspunkte" bei ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.

So profitiert das ÖFB-Team von Baumgartners Rekordtransfer Foto: © GEPA

Christoph Baumgartner hat im Sommer 2023 österreichische Fußball-Geschichte geschrieben!

Mit seinem Wechsel von der TSG Hoffenheim zu RB Leipzig stellte der Niederösterreicher, der am Dienstag seinen 24. Geburtstag feiert, alle bisherigen Transfers österreichischer Fußballspieler in den Schatten.

Satte 27 Millionen Euro waren die "Roten Bullen" bereit, für Baumgartner auf den Tisch zu legen. Damit ließ der Waldviertler ÖFB-Kollege Marko Arnautovic hinter sich, der diesen Rekord zuvor inne hatte.

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Der ÖFB-Teamspieler will der Höhe der Ablösesumme im Gespräch mit LAOLA1 jedoch nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Es gibt keine bestätigte Summe und für mich persönlich ist das auch nicht entscheidend", erklärt Baumgartner.

 

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Im modernen Fußball sei es normal, dass solche Geldsummen fließen. Gerade wenn ein Spieler langfristig an einen Klub gebunden ist, wie es bei Baumgartner der Fall war, hatte er in Hoffenheim doch noch Vertrag bis 2025.

"RB Leipzig hatte sehr viel Interesse an mir und wollte mich sehr gern verpflichten", so der Offensivspieler. "Ich persönlich möchte mir wegen einer möglichen Summe keinen zu großen Druck machen."

Trotz der gewaltigen Summe war Baumgartner nicht der teuerste Neuzugang der Sachsen in diesem Sommer. Für Lois Openda überwies Leipzig 43 Millionen Euro an RC Lens. Die beiden Salzburger Benjamin Sesko (24 Mio. Euro) und Nicolas Seiwald (20 Mio. Euro) waren den "Roten Bullen" ebenfalls rund 20 Millionen Euro wert. 

Qualitätsunterschied in Leipzig schnell spürbar

Qualitätsunterschied in Leipzig schnell spürbar
Baumgartner im Testspiel gegen Ipswich
Foto: © GEPA

Baumgartner hat den anderen Neuzugängen jedoch etwas voraus: Nämlich etwas mehr als vier Jahre Erfahrung in der deutschen Bundesliga, die das Ankommen erleichtern könnten.

"Es sind viele neue Gesichter in der Mannschaft, dadurch ist der Einstieg für uns alle ein bisschen einfacher. Den ein oder anderen kannte ich bereits, habe gegen viele schon gespielt. Von dem her sind meine Eindrücke ausschließlich positiv", ließ der Niederösterreicher nach seinen ersten Trainingstagen bei RB durchblicken.

Ein gewisser Qualitätsunterschied im Vergleich zu seiner vorangegangenen Klub-Station Hoffenheim war jedoch schnell zu spüren. "Auf jeden Fall haben wir bei RB Leipzig mehr individuelle Qualität. Dadurch wird die Trainingsintensität und -qualität auch besser."

"Wobei man natürlich sagen muss, dass Hoffenheim schon ein Verein war, wo auch viel gute Qualität unterwegs war – auch wenn wir es nicht immer zeigen konnten. Aber natürlich ist da nochmal ein Unterschied zu erkennen", findet Baumgartner.

Harter Konkurrenzkampf um Spielzeit

Der Waldviertler bezeichnete den Abgang aus Hoffenheim als Schritt "raus aus der Komfortzone". Statt dem gemütlichen Kraichgau wartet in Leipzig ein Umfeld, das nichts weniger als die jährliche Qualifikation für die UEFA Champions League, sowie im besten Falle Titel, erwartet.

"Ich wollte jetzt den nächsten Schritt gehen und habe in Leipzig genau diese Herausforderung gefunden. Der Konkurrenzkampf ist groß. Aber wenn ich zeige, was ich kann, werde ich auch hier auf meine Spielzeiten kommen", gab sich Baumgartner auf seiner Vorstellungs-PK kämpferisch.

"Ich glaube, dass mir dieser Konkurrenzkampf hier einfach sehr viel bringen wird, tagtäglich hart arbeiten zu müssen, gute Leistungen zu bringen, um am Wochenende, oder unter der Woche Champions League, in der Startelf zu stehen. Das ist mein großer Anspruch und das Ziel, das ich habe."

Christoph Baumgartner

Um sich allerdings auch in Leipzig ein Stammleiberl zu erkämpfen, muss wohl ein weiterer Entwicklungssprung her. Auch wenn mit Christopher Nkunku (Chelsea) und Dominik Szoboszlai (Liverpool) zwei Stammspieler den Klub im Sommer verlassen haben, so ist die Konkurrenzsituation im Angriff um nichts weniger geworden.

Xavi Simons (leihweise von PSG), Fabio Carvalho (leihweise von Liverpool), Lois Openda (Lens) und Benjamin Sesko (Salzburg) wurden genau wie Baumgartner neu verpflichtet und werden sich mit den bereits etablierten Timo Werner, Yussuf Poulsen, Emil Forsberg und Dani Olmo um die Stammplätze im Angriff bzw. offensiven Mittelfeld matchen.

Baumgartner: "Der perfekte Schritt"

Baumgartner nimmt den Kampf an, weiß jedoch, dass bei ihm noch einiges an Wachstumspotenzial vorhanden sei: "Ich weiß gar nicht, ob es da einen speziellen Bereich gibt. Es ist allgemein noch einiges möglich."

"Ich glaube, dass mir dieser Konkurrenzkampf hier einfach sehr viel bringen wird, tagtäglich hart arbeiten zu müssen, gute Leistungen zu bringen, um am Wochenende, oder unter der Woche in der Champions League, in der Startelf zu stehen. Das ist mein großer Anspruch und das Ziel, das ich habe."

"Da wird mich jede Trainingseinheit mit der Qualität der Mitspieler und Gegenspieler weiterbringen. Von daher glaube ich, dass RB Leipzig der perfekte Schritt ist", ist sich der 24-jährige Niederösterreicher, der in Leipzig auch auf österreichische Unterstützung bauen kann, sicher.

Ein Transfer mit dem ÖFB-Team im Hinterkopf

Ein Transfer mit dem ÖFB-Team im Hinterkopf
Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald
Foto: © GEPA

Mit Nicolas Seiwald wechselte in diesem Sommer ein weiterer Österreicher nach Leipzig. Xaver Schlager nahm diesen Schritt bereits vor einem Jahr vor. Gemeinsam könnten die drei eine Achse bilden, die auch dem ÖFB-Team noch viel Freude bereiten könnte.

"Wir werden sehen, wie es dann funktioniert", antwortet Baumgartner auf die Frage, ob der Wechsel nach Leipzig vielleicht auch mit einem kleinen Hintergedanken ans österreichische Nationalteam geschah. "Natürlich sind die Spielphilosophien und die Ideen ähnlich."

Hohes Pressing praktizierte er auch bereits in Hoffenheim, in Leipzig wird, so wie man es vom klassichen Red-Bull-Fußball kennt, das Umschaltspiel jedoch nochmal auf ein neues Level gehoben.

"Kann für mich und fürs Nationalteam großer Pluspunkt werden"

"Ralf Rangnick hat das Ganze mitaufgebaut. Das ist der Spielstil, für den er steht. Natürlich ist alles nicht eins zu eins gleich, aber es gibt gewisse Schnittpunkte. Das kann für mich und fürs Nationalteam schon ein großer Pluspunkt werden", so Baumgartner.

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Noch eingespielter mit Xaver Schlager und Nicolas Seiwald zu sein, sei ebenfalls kein Nachteil. "Es bringt sehr viel Spaß als Angreifer, wenn hinter dir zwei absolute Maschinen spielen, die alles abräumen. Auch im Umschaltspiel haben die beide immer wieder schnelle und gute Gedanken, um mich in Szene zu setzen."

"Von dem her kann das schon Vorteile für alle Bereiche haben."


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