Der FC Bayern muss sich im Viertelfinale des DFB-Pokals auf einen unbequemen Gegner einstellen, denn Gastgeber Paderborn (JETZT im LIVE-Ticker) hat sich einiges vorgenommen.
Der Tabellenführer der 3. Liga will für das große Spiel nicht ins unweit entfernte Bielefeld (40 Kilometer) umziehen, sondern seinen Fans die Bayern im eigenen, 15.000 Schalensitzen großen, Wohnzimmer präsentieren.
Da dort um 22 Uhr Lichter und Musik aus sein müssen, findet das Spiel schon um 18:30 Uhr statt und bleibt den Augen der Free-TV-Zuschauer verwehrt.
Doch in einem echten Heimspiel will Paderborn "die Bayern unter Druck setzen und als Team auf Augenhöhe agieren", kündigt Coach Steffen Baumgart an. "Dass es nicht einfach wird, das wissen wir. Aber wir werden uns nicht hinten reinstellen und abwarten."
http://liveticker.laola1.at/fussball/widget/?m=13496877Heynckes vom SCP "beeindruckt"
Uli Hoeneß' Lieblings-Bayern-Trainer Jupp Heynckes bereitete sich am Sonntag gut auf Paderborn vor und schaute sich 180 Minuten Drittliga-Fußball an. "Ich kenne die 3. Liga nicht so, ich will den Gegner richtig kennenlernen."
Er sei "von Paderborn beeindruckt, wie sie Fußball spielen. Sie spielen strukturiert, schalten schnell um, sind laufstark, aggressiv und haben gute Fußballer in ihren Reihen."
Was nach Floskeln klingt, ist die vorsichtige Warnung an seine Spieler, keinen Gegner zu unterschätzen. "Wir nehmen den Gegner sehr ernst", wird der 72-Jährige deutlicher, "eine Mannschaft wie der FC Bayern darf sich nicht erlauben, mit angezogener Handbremse anzutreten."
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Im freien Fall
Zum bisher einzigen Mal war der deutsche Rekordmeister vor fast genau drei Jahren in Paderborn zu Gast, als die Ostwestfalen zum bisher ebenfalls einzigen Mal in der ersten Bundesliga unterwegs waren. Damals schlug die bayrische Guardiola-Truppe den Underdog mit 6:0.
Was dann folgte war ebenso spektakulär wie traurig: Als Tabellenletzter trat der Sport-Club den Weg in die zweite Liga an, um sich ein Jahr später erneut als Letzter in die Drittklassigkeit zu verabschieden.
Dass der freie Fall nicht im Amateurfußball endete, lag einzig daran, dass 1860 München die Lizenz für die 3. Liga nicht bezahlen konnte und Paderborn als letzter Absteiger die Klasse halten durfte.
Heuer ist man dank mutigem Offensivfußball souveräner Tabellenführer und steht im Cup-Viertelfinale. "Das ist unsere klare Philosophie - und die ändern wir auch gegen die Bayern nicht", kündigt der Architekt des Erfolgs, Trainer Steffen Baumgart, an.
Mit Dennis Srbeny verkauften die Paderborner kürzlich zwar ihren torgefährlichsten Spieler an Norwich City – die Abstiege haben den Verein in eine finanzielle Notsituation gebracht - doch man ist sich sicher, den Verlust auffangen zu können.
Mögliches ÖFB-Duell
Die Münchner müssen mit Jerome Boateng und Javi Martinez auf zwei wichtige Defensiv-Pfeiler verzichten. Der zuletzt ebenfalls angeschlagen gewesene ÖFB-Star David Alaba ist hingegen einsatzbereit.
Mit dem Linzer Sebastian Wimmer auf Seiten Paderborns, könnte es zum Duell mit einem Landsmann kommen. Seine Einsatzchancen sind jedoch eher gering - der 24-jährige ehemalige U21-Teamspieler wartet seit November auf einen Startelf-Einsatz.