Es ist passiert!
Peter Stöger hat sein erstes Spiel als Trainer von Borussia Dortmund verloren. Das 1:2 gegen den FC Bayern und das damit verbundene Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale schmerzt den österreichischen Erfolgstrainer jedoch besonders.
"Es war am Ende so, wie ich mit das gedacht habe. Nämlich, dass wir auch gegen Bayern Möglichkeiten haben. Die hätten wir auch gehabt, wenn wir von Anfang an couragierter aufgetreten wären", resümierte Stöger im "ORF" und übte auch Kritik am BVB-Auftritt.
>>> Soll dich unser virtueller Experte Toni via Facebook Messenger automatisch auf dem Laufenden halten? <<<
Stöger: "Wir waren nicht mutig genug"
Denn in der ersten Halbzeit waren die Schwarz-Gelben gegen den großen Favoriten chancenlos. Die Heynckes-Elf spielte sich Chancen nach Belieben heraus, Entlastungsangriffe waren auf Seiten der Dortmunder nicht vorhanden.
Stöger, der überraschend eine Dreierkette aufbot, will den schlechten Start in die Partie aber nicht am System festmachen, sondern viel mehr an den fehlenden Tugenden in der Anfangsphase:
"Nein, das hat damit gar nichts zu tun. Wenn man diese Systematik wählt, wäre so viel über die Außenbahnen möglich. Aber du musst die Bälle halt auch dort hinspielen, wir waren aber nicht mutig genug. Auch die Abstimmung in der Abwehrkette hat mit einem Innenverteidiger mehr im Zentrum nicht geklappt. Keiner der Drei hat Verantwortung genommen", zählte Stöger die Gründe für den mühsamen Beginn auf und fügte hinzu:
"Wenn man sich nichts zutraut, funktioniert das weder mit einem noch mit drei Innenverteidigern."
Nach Fehlstart: "So kann man nicht gewinnen und hier in München schon gar nicht"
Das allgemeine Fazit trotz Aufholjagd und Aufbäumen im zweiten Durchgang in der "ARD": "Über 90 Minuten waren die Bayern die bessere Mannschaft. Wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, kann man nicht gewinnen und hier in München schon gar nicht."
Diese Meinung vertrat auch Torhüter Roman Bürki bei "Sky": "Es hat für uns alle so gewirkt, wir hatten keine Aufteilung, sind nicht mitgelaufen. Das war wirklich gar nichts von uns. Das hat uns der Trainer in der Halbzeit auch gesagt."
Der Schweizer weiter: "Wir haben nicht umgesetzt, was der Trainer von uns verlangt hat, erst später wurde es stabiler." Nach der Pause "wollten wir eine Reaktion zeigen, das hat man auch gesehen."
Die Wandlung war bemerkenswert. Mit der Umstellung in der 35. Minute kam der BVB besser zurecht. Viererkette, altgewohnte Muster, klarere Linie - erst dann waren jene Offensivaktionen zu sehen, die man sonst von den Dortmundern gewöhnt ist.
"Dann kann man auch Bayern in Probleme bringen"
Mit dieser Entwicklung ist Stöger gegenüber dem "ORF" zufrieden.
"Das Entscheidende war, dass wir uns dann Sachen zugetraut haben. Sie haben gezeigt, welche Qualität in ihnen steckt, wir haben nach vorne gespielt. Dann kann man auch Bayern in Probleme bringen. Zeigt man das nicht, ist es sonst klar, dass man gegen Bayern so aussieht, wie wir in der ersten Halbzeit ausgesehen haben."
Nachdem die Münchner eine Vielzahl an Chancen liegen ließen, hatte der BVB am Ende sogar noch die Chance sich mit einem 2:2 in die Verlängerung zu retten. Isak ließ jedoch die beste Möglichkeit in der Nachspielzeit aus.
"Wenn wir die erste Halbzeit so angenommen hätten wie die zweite, wäre mehr drin gewesen", wusste Kapitän Marcel Schmelzer.
Was von der ersten Stöger-Niederlage mit Dortmund, seinen ersten Auftritten und dem Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale bleibt? "Wir sind in der Meisterschaft im Bereich, wo wir hinwollen - nämlich in die Champions League. Wir wären aber gerne im Pokal weitergekommen. Jetzt ist es aus, das ist schade. Aber ich bin mir sicher, dass wir im Frühjahr eine richtig gute Mannschaft auf dem Platz haben werden."