Mit 30 Jahren verschwenden Fußballer normalerweise noch nicht einmal einen Gedanken ans Karriereende.
Dominik Glawogger ist in diesem Alter schon weit gekommen. Der Steirer kickte im Unterhaus, sammelte früh Trainer-Erfahrungen, arbeitete bei den Stuttgarter Kickers im Marketing und war Geschäftsführer Sport beim FAC und Interimscoach.
Die vergangenen zwei Jahre verschlug es den LAOLA1-Experten für die HPYBET 2. Liga nach Kiel, wo er die U19 im ersten Jahr in die deutsche A-Junioren-Bundesliga führte und im zweiten Jahr die Klasse halten konnte. "Wir haben nach dem Liga-Abbruch jetzt auch offiziell den Klassenerhalt über die Quotienten-Regelung geschafft. Das war aber schon abzusehen, wir waren sechs Punkte über dem Strich", freut sich Glawogger gegenüber LAOLA1 über den versöhnlichen Abschied.
Abschied deshalb, weil Glawogger die Zelte in Norddeutschland abbricht. Die Suche nach einer neuen Herausforderung treibt ihn weiter. Noch hat er kein konkretes Ziel, allerdings will er neue Erfahrungen sammeln und im jungen Alter neue Trainerkollegen und Leute kennenlernen, um sich bestmöglich zu positionieren.
Land und Liga stünden dabei nicht im Vordergrund. "Es geht um die Aufgabe und die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet", meint Glawogger, der "für alles offen" sei.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Dominik möchte den nächsten Schritt in seiner Karriere machen"
Mit seinen Erfolgen hinterließ er in Kiel einen guten Eindruck.
Finn Jaensch, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, in Kiel betont: "Dominik möchte den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Wir sind ihm als Verein für die geleistete Arbeit sehr dankbar. Er konnte sich hier als Trainer weiterentwickeln und hat in der vergangenen Saison den souveränen Aufstieg sowie in der aktuellen Spielzeit den Klassenerhalt in der A-Junioren Bundesliga erreicht."
Dabei war es bekannterweise Glawoggers Hartnäckigkeit, mit welcher er den Job überhaupt ergatterte. "Schon nach meinem Abschied vom FAC im Herbst 2017 habe ich mich initiativ bei Kiel beworben. Als keine Antwort kam, bin ich hartnäckig geblieben. Ich bin einfach selbst nach Kiel gefahren und habe gesagt: 'Hallo, hier bin ich und ich will diesen Job unbedingt'", erzählte der Grazer damals.
Mega-Highlights gegen RB Leipzig und Hertha BSC
Die Eindrücke, die er an den Kieler Förden gewonnen hat, sind durchaus positiv. Abseits des Aufstiegs und des Klassenerhalts erinnert sich Glawogger an einige Highlights zurück.
"Ein Riesen-Highlight war, dass wir zwei Mal gegen RB Leipzig gewonnen haben. Außerdem waren wir der beste Aufsteiger in der Liga. Ein negatives Highlight, das trotzdem turbulent war, war das 5:6 in Berlin gegen Hertha. Ein Wahnsinns-Spiel, unglaublich. So etwas habe ich noch nie erlebt gegen eine absolute Top-Mannschaft in der Liga. Feuer frei, offenes Visier. Drei Spieler von dieser Hertha standen jetzt auch schon im Profi-Kader, einer hat sogar sein Debüt gefeiert. Auch von uns aus der U19 hat einer mittlerweile das Debüt bei den Profis gefeiert."
Wohin geht die Reise?
Doch nun geht die Reise weiter. Die Karten werden neu gemischt. Ob der Steirer weiterhin im Nachwuchs tätig sein will, bei den Profis als Chef oder Co-Trainer lässt er offen. Viel mehr will Glawogger die nächste Sprosse auf seiner Entwicklungs-Leiter erklimmen.
Frei nach dem Motto, welches ihm schon damals den Job in Kiel einbrachte, will er nichts ausschließen. Schon damals meinte er: "Wenn ich etwas will, dann mache ich alles dafür, um es zu erreichen. Ich bin bereit, mehr zu investieren als viele andere."
Mit 30 Jahren bleibt ihm noch genügend Zeit, dies unter Beweis zu stellen.