Dem Deutschen Fußball-Bund geht eine große Zukunftshoffnung durch die Lappen.
Seit Montag herrscht Gewissheit - Can Uzun wird nicht für Deutschland, sondern für die türkische Nationalmannschaft spielen.
Das erklärte das 18-jährige Stürmer-Supertalent nach langen Spekulationen um seine Entscheidung im exklusiven Interview mit "Sky".
"Ich habe auf mein Herz gehört. So eine Entscheidung ist keine Karriereentscheidung wie bei einem Vereinswechsel, sondern eine Herzensentscheidung. Die Nationalmannschaft muss man fühlen und hier haben mein Herz und mein Bauch gesagt, dass die Türkei die richtige Wahl für mich ist.", gewährt das Nürnberg-Juwel Einblicke in die Gründe für seinen Entschluss.
Völler und Rettig konnten Uzun nicht umstimmen
Über Monate hatte sich der DFB, allen voran DFB-Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Andreas Rettig um die Dienste des Shootingstars bemüht. Der gebürtige Regensburger Uzun lief allerdings bereits 14-mal für die U17- und U18-Auswahl der Türkei auf.
Das intensive Werben um seine Person sei laut dem Youngster "eine riesige Ehre" - die Entscheidung pro Türkei blieb letztendlich aber aufrecht.
"Auch mein Vater war sehr gerührt und geehrt. Rudi Völler war unglaublich nett und respektvoll und hat mir auch gesagt, dass ich auf mein Herz hören soll und keiner böse sein wird, wenn die Entscheidung dann nicht für Deutschland ausfällt. Das tat gut zu hören."
Die Türkei soll Uzun im Gegensatz zum DFB eine Nominierung für das A-Team in Aussicht gestellt haben.
Chance auf EM-Ticket wohl zusätzlicher Anreiz
Zusätzlicher Anreiz für eine Entscheidung pro Türkei soll auch die Aussicht auf einen Platz im Türkei-Kader für die anstehende EM im Sommer gewesen sein. Von einer "taktischen" Entscheidung will Uzun in Hinsicht auf sein Bekenntnis zum türkischen Verband aber nichts wissen.
"Wie schon gesagt, es war eine Herzensentscheidung und da habe ich keine taktischen Überlegungen getroffen, mit welcher Nationalmannschaft ich möglicherweise größere Chancen auf Titel habe oder ich bessere Werbedeals bekomme. Bei der Nationalmannschaft spielt man mit dem Herzen, es geht um Ruhm und Ehre. Es gibt doch nichts Größeres, als eine Fußballlegende in seiner Heimat zu werden. Ich werde alles geben und mit Stolz für die Türkei spielen."
Mit bärenstarken Leistungen spielte sich das Nürnberger Eigengewächs in der laufenden Saison ins Rampenlicht - der Teenager hält in 23 Pflichtspieleinsätzen für den "Club" bei 15 Toren und drei Assists. Zahlreiche Topklubs sollen bereits ihr Interesse bekundet haben.
