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Nach Flick-Aus: Das sind die heißesten DFB-Trainer-Anwärter

Der nunmerige Ex-DFB-Teamchef musste nach dem schwachen Testspiel gegen Japan das Feld räumen. Als Nachfolger befindet sich ein Österreicher im Kandidatenkreis.

Nach Flick-Aus: Das sind die heißesten DFB-Trainer-Anwärter Foto: © getty

Beim DFB herrscht nach der ernüchternden 1:4-Testspiel-Pleite gegen Japan gebalte Krisenstimmung.

Durch die konstant schlechten Leistungen entschied man sich unmittelbar nach der Partie zu reagieren und Cheftrainer Hansi Flick prompt vor die Türe zu setzen.

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Einen Nachfolger für den 58-Jährigen zu finden gestaltet sich für Sportdirektor Rudi Völler und sein Team jedoch alles andere als einfach, wohl auch weil die Auswahl an Wunschkandidaten, unter denen auch immer wieder Ex-Frankfurt-Trainer Oliver Glasner auftaucht, lang ist. 

Folgende Wunschpersonalien gelten dabei als realistisch:

Oliver Glasner (49 Jahre, aktuell vereinslos)

Oliver Glasner wird vom DFB als heißer Kandidat gehandelt
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Oliver Glasner befindet sich seit dem Ende seines höchst erfolgreichen Engagements bei Eintracht Frankfurt mit Ende der abgelaufenen Saison in einer Art Ruhepause.

Kurz nach seinem Abgesang bei den "Adlern" gab der 49-Jährige bekannt, sich vorerst nicht nach einem neuen Arbeitgeber umschauen zu wollen, sondern stattdessen mehr Zeit mit seiner Familie und Freunden zu verbringen.

Zuletzt brandete ein Gerücht auf, wonach Glasner wohl zu Olympique Lyon wechseln und damit ein neues Kapitel seiner Karriere aufschlagen könnte. Die "Sport Bild" brachte den Österreicher jedoch schon vor Flicks Rausschmiss als möglichen Nachfolger ins Spiel.

Ob sich der DFB aber traut, erstmals in der Verbandsgeschichte auf einen Bundestrainer zu setzen, der nicht aus Deutschland stammt, darf durchaus bezweifelt werden.

Julian Nagelsmann (36 Jahre, aktuell vereinslos)

Nagelsmanns Vertrag läuft in München noch bis Sommer 2026.
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Als weiterer, ebenfalls heißer Kandidat auf die Flick-Nachfolge gilt Julian Nagelsmann.

Beim FC Bayern München musste der 36-Jährige nach zwei Jahren im vergangenen März seine Sachen packen und den Trainerposten beim deutschen Rekordmeister räumen.

Nun wird seine Person mit dem Posten des Bundestrainers in Verbindung gebracht, ob Nagelsmann das schwere Erbe auch annehmen würde, bleibt jedoch offen.

Zum Stolperstein könnte dazu auch die Vertragssituation des 36-Jährigen werden, denn Nagelsmann ist bis Sommer 2026 an den FC Bayern gebunden und bezieht weiterhin ein stolzes Gehalt.

Völler und Co. müssten sich demnach mit den Münchnern zusammensetzen und über eine Ablöse diskutieren, die jedoch stemmbar sein dürfte, da man an der Säbener Straße die üppigen Bezüge Nagelsmanns gerne streichen würde. 

Stefan Kuntz (60 Jahre, aktuell Cheftrainer der Türkei)

Steht Stefan Kuntz vor einer Rückkehr an alte Wirkungsstätte?
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Zum engeren Favoritenkreis auf die Flick-Nachfolge dürfte nun auch Stefan Kuntz gehören.

Der 60-Jährige, der wohl in Kürze von seinem Amt als Cheftrainer der türkischen Nationalmannschaft entbunden wird, ist offenbar in Kürze wieder verfügbar und sollte sich bereits in den Fokus des DFB gedrängt haben.

Der Europameister des Jahres 1996 gilt auch aufgrund seiner DFB-Vergangenheit - Kuntz war lange Zeit als Cheftrainer der U21 aktiv und übernahm das Cheftraineramt zuletzt interimistisch - als idealer Kandidat, da er die Gepflogenheiten des DFB bereits zu Genüge kennt.

Dennoch ist zunächst abzuwarten, ob für Kuntz in der Türkei nun tatsächlich Schluss ist. Ist dem so, wäre eine Übernahme der DFB-Auswahl wohl eine naheliegende Lösung. 

Rudi Völler (63 Jahre, aktuell DFB-Sportdirektor)

Sportdirektor Rudi Völler könnte ein Abteilungswechsel bevorstehen.
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Ebenfalls als mögliche Option gilt ein interner Abteilungswechsel von Rudi Völler.

Der 63-Jährige ist aktuell als Sportdirektor des DFB aktiv und könnte, nach seinem Engagement von 2000 bis 2004, nun erneut das Amt des Cheftrainers übernehmen.

Dafür sprechen könnte die Tatsache, dass Völler als Interimscoach beim Testspiel-Kracher gegen Frankreich am Dienstag (20 Uhr) übernimmt und damit erste wegweisende Impulse setzen könnte.

Zudem soll der Weltmeister des Jahres 1990 ein dauerhaftes Engagement nicht kategorisch ablehnen. Völler (63) sitzt gemeinsam mit Sportdirektor-Kollege Hannes Wolf (42) und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner (35) gegen Frankreich auf der Bank.

Es ist nicht auszuschließen, dass die Entscheider im DFB im Erfolgsfall für eine Dauerlösung plädieren könnten. Vor 23 Jahren wollte Völler auch nur Übergangslösung sein - und blieb dann vier Jahre.

Jürgen Klopp (56 Jahre, aktuell Cheftrainer beim FC Liverpool)

Jürgen Klopp ist vom FC Liverpool wohl nicht loszueisen.
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Als wohl absoluter Wunschkandidat bei Fans und Verbandsverantwortlichen gilt Liverpools Startrainer Jürgen Klopp.

Der 56-Jährige sitzt bei den "Reds" nach einer verkorksten Saison jedoch weiterhin fest im Sattel und startete souverän in die neue Spielzeit.

Den gebürtigen Stuttgarter von seinem Stammklub loszueisen, scheint wohl ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, auch weil Klopp an der Anfield Road einen gültigen Vertrag bis zum Sommer 2026 besitzt.

Dennoch sehen viele in Klopp den Retter des DFB. "Er ist der Einzige, den ich sehe, der da noch mal was rausreißen kann", sagt etwa Weltmeister Lukas Podolski gegenüber Eurosport.

Den ehemaligen Übungsleiter von Borussia Dortmund und Mainz 05 nach Deutschland zurückzuholen, gilt nach jetzigem Stand jedoch als eher unrealistisch. 

"Jürgen hat beim Liverpool FC einen Vertrag bis 2026 - und er hat vor, diesen zu erfüllen", erklärte sein Berater Marc Kosicke im vergangenen Dezember.

Joachim "Jogi" Löw (63 Jahre, aktuell vereinslos)

Eine Rückkehr von Joachim "Jogi" Löw wäre äußerst gewagt.
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Als äußerst gewagte Lösung könnte sich eine Rückkehr von Ex-DFB-Trainer Joachim Löw erweisen.

Der 63-Jährige war bis zum Sommer 2021 insgesamt 15 Jahre als Übungsleiter der DFB-Elf aktiv und bescherte mit seiner Weltmeistermannschaft von 2014 der gesamten Bundesrepublik zahlreiche Gänsehautmomente.

Ein Comeback von Löw als Cheftrainer ist jedoch, wie es der "Kurier" passend beschreibt, eine sehr gewagte und nach jetzigem Stand nicht sehr wahrscheinliche Lösung, die für den einstigen Trainer von Austria Wien und dem FC Tirol, auch nach hinten losgehen könnte. 

im vergangenen Frühjahr wurde der Startrainer mit einem Engagement bei der brasilianischen "Selecao" in Verbindung gebracht, just jener Gegner, den man im Halbfinale der WM 2014 mit 7:1 aus dem eigenen Stadion fegte.

Löw verneinte allerdings zuletzt den Kontakt zwischen ihm und den Südamerikanern. 

Van Gaal, Magath und Hrubesch ebenfalls im Kandidatenkreis - Sammer und Matthäus sagen wohl ab

 

Neben den eben genannten Optionen, die teils als durchaus möglich, teils jedoch als Utopie gelten, drängen sich laut der "Bild" weitere Namen auf.

So zählt das Deutsche Medium ebenso Trainerlegende Louis van Gaal (Karriereende), Felix Magath (vereinslos) und Horst Hrubesch (Nachwuchsleiter HSV) zu den möglichen Kandidaten.

Van Gaal kokettierte in der "Bild" mit dem Satz: "Normalerweise trainiere ich nicht mehr bei einem Verein, aber ein vielversprechendes Land hat immer noch eine Chance, mich zu überzeugen!"

Ein mögliches Engagement von Matthias Sammer zerschlug sich bereits im Vorhinein, da der aktuelle Berater des DFB und BVB aus gesundheitlichen Gründen passen muss.

Bayerns Klublegende Lothar Matthäus sieht sich ebenfalls nicht in der Rolle des DFB-Trainers und erklärt gegenüber "Sport 1": "Ich bin lange weg, ich hab lange Spaß gehabt als Trainer. Das kommt für mich nicht infrage, meine Lebensplanung ist ganz anders. Das ist nicht der Posten, den ich mir vorstelle."


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