Die Situation in Deutschlands Regionalliga West spitzt sich zu.
Nach Aufsteiger Türkspor Dortmund, der bereits im März seine Mannschaft zurückzog, stellt mit dem KFC Uerdingen ein weiterer Klub den Spielbetrieb in der vierthöchsten Spielklasse des Landes mit sofortiger Wirkung ein.
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Der ehemalige Bundesligist, gegen den im vergangenen Jänner ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde, zieht sich aus wirtschaftlichen Gründen zurück. Das teilte der Insolvenzverwalter des Klubs mit. Die Spieler seien am Dienstag allesamt freigestellt worden, um bei der Agentur für Arbeit entsprechende Leistungen beantragen zu können. Die 0:2-Niederlage gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf war damit die vorerst letzte Partie des Klubs in der Regionalliga West. Geplant ist ein Neustart kommende Saison in der Oberliga.
Aufstieg von Duisburg doch nicht fix
Aufgrund des Rückzugs werden - wie schon beim Fall von Türskspor Dortmund - sämtliche vor dem 30. April absolvierten Spiele des Klubs annulliert - was große Auswirkungen auf die Liga hat. So könnte der eigentlich fixierte Aufstieg von MSV Duisburg dadurch doch noch gefährdet werden. Mit dem 1. FC Düren könnte nämlich ein weiterer finanziell angeschlagener Verein seine Mannschaft noch bis zum 30. April zurückziehen.
Zuletzt veranstaltete der Klub ein Spielercasting, verpflichtete mehrere vereinslose Spieler. Erfolg brachte dies aber nicht: Durch den Rückzug Uerdingens und einem Abzug von neun Punkten steht man aktuell auf einem Abstiegsplatz. Stellt auch Düren den Spielbetrieb ein, würde Duisburg für den Aufstieg noch einen Punkt benötigen. In allzu großer Gefahr dürften die Ambitionen des Traditionsklubs aber dennoch nicht sein - der Abstand auf den Tabellenzweiten FC Gütersloh beträgt derzeit elf Punkte.
Chaos im Abstiegskampf
Große Auswirkungen hat der Rückzug Uerdingens auch auf den Abstiegskampf: Dort rutscht neben dem FC Düren nämlich auch die Zweitvertretung des FC Schalke 04 auf einen direkten Abstiegsplatz. Profiteure sind hingegen der SC Wiedenbruck und Eintracht Hohenkeppel, die den Klassenerhalt dadurch wieder in den eigenen Händen haben.
Auch dieser Umstand kann sich allerdings noch ändern. Zieht sich Düren, dessen Team aktuell aus Spielern der zweiten Mannschaft sowie den bereits erwähnten Neuzugängen besteht, ebenfalls zurück, dürfte die Tabelle abermals ordentlich durchgewirbelt werden.