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Hütter: Karriere-Highlight zum Start in Frankfurt

Im deutschen Supercup starten Hütter und Kovac in eine neue Ära.

Hütter: Karriere-Highlight zum Start in Frankfurt Foto: © getty

Normalerweise wird dem Supercup in Deutschland nicht allzu viel Bedeutung beigemessen, doch heuer steht die Bundesliga-Generalprobe unter einem besonderen Stern - vor allem für die beiden Trainer Adi Hütter (Frankfurt) und Niko Kovac (FC Bayern).

Nachdem sich der Vorarlberger Hütter in Österreich und der Schweiz bereits zum Meister krönen konnte, hat er nun die Chance, im ersten Spiel als Coach in Deutschland gleich den ersten Titel zu fixieren.

Sein Gegenpart Niko Kovac kehrt nach zweieinviertel Jahren in Frankfurt in seinem ersten Pflichtspiel mit den Bayern an die alte Wirkungsstätte zurück.

Parallelen

Hütter und Kovac kennen sich. Beide waren für den FC Red Bull Salzburg aktiv, 2009 trat der Kroate Hütters Nachfolge als Coach der Red Bull Juniors an. Ihre Familien leben noch immer in Salzburg. Gelegentlich duellieren sich die beiden auf dem Golfplatz.

Nun treffen sie auf dem etwas weniger feinen Rasen aufeinander. Nach ihrem jeweiligen Karrierehöhepunkt, Hütter als schweizer Meister mit den Young Boys Bern und Kovac als deutscher Pokalsieger mit der Eintracht, ist das Spiel für beide die erste Bewährungsprobe auf dem nächsten Level.

"Vor über 50.000 Zuschauern, das habe ich mir erträumt, da mal Trainer zu sein. Und morgen geht es in Erfüllung", freut sich Frankfurts Neo-Coach bei der Saisoneröffnung am Samstag.

Rache gegen sich selbst

Ein Gefühl, das Kovac zu genüge kennt. Er übernahm die taumelnde Eintracht 2016 im Abstiegskampf, erreichte über die Relegation den Klassenerhalt und entwickelte das Team daraufhin zu einer absoluten Überraschungsmannschaft.

Er zog zweimal in Folge ins DFB-Pokal-Endspiel ein und holte im zweiten Anlauf den Titel. Zu diesem Zeitpunkt stand sein Wechsel zum Finalgegner Bayern bereits fest.

Nun muss er zurück in sein altes Wohnzimmer und will sogleich den Titelhunger seines neuen Arbeitgebers stillen.

Einer der Hütter helfen könnte, das zu verhindern, ist WM-Senkrechtstarter Ante Rebic. Der Kroate, der ein gutes Verhältnis zu Landsmann Kovac pflegt, lehnte Angebote europäischer Topklubs ab und verlängert bis 2022 in Frankfurt. Am Sonntag wird er wegen Trainingsrückstand wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen.

"Ich möchte Ante ein großes Kompliment machen, er hat ein Zeichen gesetzt. Ich bin sehr froh, dass er hiergeblieben ist", so Hütter.

VIDEO: Der Weg des Adi Hütter

Noch nicht ganz angekommen

Auch beim großen Umbruch, den der Ex-Bulle nun in Frankfurt moderieren muss, wird Rebic eine große Hilfe sein. Mit Marius Wolf (Dortmund), Lukas Hradecky (Leverkusen) und Anführer Kevin-Prince Boateng (Sassuolo) gehen dem Cupsieger drei absolute Leitungsträger ab. Zudem wird der Kader um acht neue Spieler reicher. Umso wichtiger für Trainer und Fans, dass sich einer bekennt, der den sportlichen Aufstieg und die Multi-Kulti-Identität der Eintracht mitverkörpert.

Der private Umbruch ist bei Hütter ebenfalls noch im Gange. Eine feste Bleibe hat er in seiner neuen Wahlheimat noch nicht gefunden. Von seinem Hotel finde er das Stadion aber inzwischen "ohne Navigationsgerät", scherzt er.

Sportlich wird es am Sonntag um 20.30 Uhr (zu sehen im ZDF/Eurosport Player) ernst. Dann ertönt für die Kollegen Hütter und Kovac der Anpfiff in eine neue Ära.


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