Fußball-Deutschland lotet nach der Hiobsbotschaft um Marc-Andre ter Stegen seine Möglichkeiten auf der Torhüterposition aus.
Nachdem sich die frischgebackene Nummer eins des DFB-Teams am Sonntag im Rahmen des LaLiga-Duells zwischen dem FC Barcelona und Villarreal (Spielbericht >>>) eine schwere Verletzung zuzog, sitzt der Schreck bei dessen Arbeitgeber und dem Nationalteam nach wie vor tief (alle Infos >>>).
Fest steht: Ter Stegen, der am Montagnachmittag bereits erfolgreich operiert wurde, fällt für die restliche Saison aus - die Zwangspause dürfte sich mindestens acht Monate lang ziehen.
Sowohl seinem Klub, als auch dem Nationalteam kommt damit die unangefochtene Nummer eins zwischen den Pfosten abhanden - rund um die DFB-Auswahl melden sich nun bereits einige prominente Persönlichkeiten hinsichtlich der Wahl eines Ersatzmannes.
Torhüter-Ikone fordert Neuer-Rückkehr
So beispielsweise Sepp Maier - der Bayern- und DFB-Kulttorhüter spricht sich weniger als 48 Stunden später gegenüber "t-online" offen für eine Rückkehr des erst im August zurückgetretenen Manuel Neuers aus.
"Neuer zurückzuholen, wäre jetzt die beste Lösung. Wenn er die volle Unterstützung bekommt, dann macht er das ganz bestimmt noch mal. Der ist ja noch topfit und noch kein alter Mann."
Bundestrainer Julian Nagelsmann empfiehlt der 80-Jährige: "Ich würde ihm schon empfehlen, dass man jetzt aufeinander zugeht und das bespricht."
Um Hoffenheim-Routinier Oliver Baumann oder Stuttgart-Schlussmann Alexander Nübel die Rolle anzuvertrauen, müssten diese erst "an die Aufgabe herangeführt werden".
Matthäus skeptisch
Ex-Weltfußballer und DFB-Legende Lothar Matthäus äußerte sich in seiner "Sky"-Kolumne ebenfalls hinsichtlich der Causa.
"Mir sind fast die Tränen gekommen, als ich die Bilder von Marc-Andre ter Stegen gesehen habe. Er musste so viele Jahre im DFB-Tor hinter Manuel Neuer anstehen und sich jetzt zu verletzen, wo die WM-Türe offen steht und er die Nummer eins in der deutschen Nationalmannschaft ist, ist brutal", geht auch dem 63-Jährigen das Schicksal des Mönchengladbachers nahe.
Matthäus hält eine Neuer-Rückkehr zumindest vorerst nicht für die optimale Lösung: "Für ein Jahr kommt er nach seinem Karriereende sicher nicht zurück, das wäre Blödsinn. Aber ich erachte es nicht als ausgeschlossen, dass er nochmal für Deutschland spielt. Wenn man aber Neuer fragt, dann ist das auch für die WM 2026."
"Im Frühjahr 2025, wenn man dann einige Spiele mehr als Referenz hat und auch besser weiß, wie es um ter Stegens Verfassung steht, könnte man dann mit Neuer sprechen. Ich persönlich gehe aber davon aus, dass ter Stegen spätestens im nächsten Sommer zurückkommt und er dann wieder die Nummer eins beim DFB wird, womit die Option Neuer weg wäre.", so Matthäus' Prognose rund ums DFB-Tor.
Neuer selbst ließ sich im Rahmen der Verkündung seines Nationalteam-Abschieds eine Hintertür offen: "Zu meiner Persönlichkeit haben auch all die vielen Erlebnisse und Erfahrungen in der Nationalmannschaft beigetragen. Deshalb sollte man so etwas nie ausschließen, und das werde ich auch nicht tun".