Ruben Amorim ist neuer Trainer von Manchester United. Der Portugiese soll die "Red Devils" zurück zu alter Stärke führen.
Da dürften sich viele Fußball-Fans nun die Frage stellen: Wer ist Rubin Amorim eigentlich genau?
LAOLA1 hat neun Fakten über jenen Mann gesammelt, der einst ohne Lizenz coachte und eine Abfuhr von Thalhammers LASK kassierte.
#1 Die meisten Einsätze für Benfica
Der nunmehrige Ex-Coach von Sporting Lissabon spielte in seiner Karriere am häufigsten für den Stadtrivalen. 2008 wechselte er als 23-Jähriger für eine Million Euro von Belenenses dorthin.
Insgesamt 153 Mal lief er für die Lissaboner auf, unterborchen wurde das Ganze von einer Leihe zu Braga (2012-2013) und dem katarischen Klub Al-Wakrah SC (2015-2016).
12 Titel verzeichnete er bei seinem Karriereende im April 2017, elf für Benfica und einen für Braga.
14 Mal kam er für die portugiesische Nationalmannschaft zum Zug. Dazu zählen ein fünfminütiger Einsatz bei der WM 2010 beim 0:0 gegen die Elfenbeinküste und ein Spiel über 90 Minuten gegen Ghana bei der WM 2014 in Brasilien (2:1).
#2 Viel Verwandtschaft im Fußball
Amorims Cousin David Simao ist Kapitän von Arouca. Dessen Bruder Bruno Simao war ebenso Profifußballer.
Amorim hat zwei Kinder, eines davon mit seiner Ehefrau Maria Joao Diogo. Seine Frau ist zudem die Schwägerin von PSG-Geschäfstführer Antero Henrique. Ihre Schwester ist mit Ex-Benfica-Kicker Luis Filipe verheiratet.
#3 Karrierestart mit Sperre
Amorim startete ein Jahr nach seinem Karriereende die Laufbahn als Trainer. 2018 übernahm er den Drittligisten Casa Pia.
Das Ganze ging er ohne Lizenz an, es folgte eine zwölfmonatige Sperre und ein Sechs-Punkte-Rückstand. Obwohl die Sperre im Nachhinein aufgehoben wurde, kehrte er nicht zurück.
#4 Amorim nutzte Braga als Sprungbrett
Acht Monate später wechselte Amorim im September 2019 zu Braga, wo er die B-Mannschaft betreute. Dort erreichte er in elf Partien acht Siege. Es folgte der Aufstieg zum Cheftrainer der Profis im Dezember.
In seiner kurzen Amtszeit schnappte er sich dort den Ligapokaltitel. Mit einem Punkteschnitt von 2,38 begeisterte er und weckte Interesse.
#4 10 Millionen Euro für Amorim
Seine Erfolge bei Braga machten Sporting Lissabon aufmerksam. Der Stadtrivale seines Ex-Klubs zog im März 2020 die Ausstiegsklausel für den damals 35-Jährigen, der gerade einmal ein paar Monate als Proficoach aktiv war. Zum damaligen Zeitpunkt war er damit der drittteuerste Trainer der Geschichte.
Auch Manchester United soll die Ausstiegsklausel in Höhe von 10 Millionen Euro gezogen haben, um den ehemaligen Nationalspieler Portugals unter Vertrag zu nehmen.
#5 Bei Sporting drohte erneut eine Sperre
Ein Jahr später drohte ihm bereits die nächste Sperre in seiner Trainerkarriere. "Die nationale Sportdisziplin will den Trainer Rúben Amorim zu einer mindestens einjährigen Sperre verurteilen, weil er sich gemäß der geltenden Vorschriften als Assistenztrainer und nicht als Cheftrainer registriert hat, als er dazu noch nicht qualifiziert war", hieß es von Sporting.
Er habe bei der Registrierung betrogen. In weiterer Folge kam es allerdings zu keiner Anklage.
#6 Von Thalhammer die Grenzen aufgezeigt, Ilzer besiegt
Im zweiten Europacup-Spiel für Sporting traf der Portugiese gleich auf den LASK. Thalhammers Linzer siegten im Europa-League-Playoff mit 4:1 im Geisterspiel von Lissabon.
Gegen Glasners Eintracht jubelte dann Amorim in der CL-Gruppenphase 2022/23 mit 3:0 in Frankfurt, das Rückspiel endete 2:1 für die Eintracht.
Christian Ilzers Sturm knackte Amorim drei Mal, zuletzt Ende Oktober. In Klagenfurt gewann das Team des als einnehmend und charismatisch geltenden Ex-Spielers von Benfica die Champions-League-Partie gegen Sturm souverän mit 2:0.
#7 Meisterschaft in erster voller Saison
In seiner ersten vollen Saison schnappte er sich nach Platz vier im Vorjahr 2020/21 gleich den portugiesischen Meistertitel und den Ligapokal. Ein Jahr später verteidigte er den Ligapokal und wurde Superpokalsieger. In der Liga landete er auf Platz zwei hinter Porto. Und auch in der Champions League kam man bis ins Achtelfinale.
Die Saison 2022/23 blieb titellos. Der größte Erfolg war noch das Erreichen des Viertelfinales in der Europa League. In der Liga wurde der Klub nur Vierter. 2023/24 stemmte man den Meisterpokal wieder in die Höhe.
Aktuell führt Sporting die Liga mit drei Punkten Vorsprung auf Porto an.
#8 Transferausgaben und -einnahmen so hoch wie nie
Auch am Transfermarkt war der Klub unter Amorim ordentlich am Werk. Die fünf teuersten Einkäufe wurden in der Ära Amorim getätigt. Dazu zählen der Kauf von Manuel Ugarte (Famalicao/24,5 Mio. Euro), Stürmer Gyökeres (Coventry/24 Mio. Euro), Ex-Admiraner Morten Hjulmand (Lecce/19,5 Mio. Euro), Conrad Harder (Nordsjaelland/19 Mio. Euro) und Paulinho (Braga/16 Mio. Euro).
Möglich machen dies Einnahmen auf der anderen Seite. Gleich drei der fünf teuersten Verkäufe fallen in die Ära Amorim. Ugarte (PSG/60 Mio. Euro), Nunes (Wolverhampton/47 Mio. Euro) und Perdo Porro (Tottenham/40 Mio. Euro) brachten ordentlich Geld.
#9 Brillanter Kommunikator und Taktikfuchs
Amorim gilt als brillanter Kommunikator. Auf Pressekonferenzen glänzt er mit Authentizität. Auch bei den Spielern gilt er als beliebt.
Taktisch lässt er mutigen Fußball spielen, der sehr variabel und schwer ausrechenbar ist. Seine Mannschaft schickt er im 3-4-3 auf den Platz.
Dabei verwendet er eine gezielte Mischung aus Spielern. Youngsters werden von erfahrenen Routiniers unterstützt.