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Thierno Ballo: "Bin ein Typ wie Henry"

Das ÖFB-Talent spricht über den Chelsea-Transfer und seine großen Ziele.

Thierno Ballo: Foto: © GEPA

Thierno Ballo ist ein ruhiger Zeitgenosse.

Der Kicker ist gerade erst 16 Jahre alt geworden, trotzdem wirkt er sehr abgeklärt, als er über seinen Wechsel zum FC Chelsea (Alle Details und Hintergründe) spricht. Die meisten seiner Altersgenossen wirken vor einem Lokalwechsel aufgeregter als das ÖFB-Talent kurz vor dem Sprung auf die Insel.

„Ich freue mich schon richtig drauf. Nervös bin ich eigentlich nicht. Ich war ja schon ein paar Mal dort“, sagt er im Gespräch mit LAOLA1. Der Offensivspieler hat bei den „Blues“ einen Vierjahres-Vertrag unterzeichnet.

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Daran, dass er sich den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere gut überlegt hat, lässt Ballo keinen Zweifel. „Es war schon schwer, eine Entscheidung zu treffen“, gibt er zu. Die Liste der Interessenten war tatsächlich auch richtig lang, von Real Madrid, über Bayern München bis Manchester City wollte ihn praktisch jeder Spitzenklub des Kontinents ausbilden. „Wir haben uns beispielsweise Leipzig angesehen, waren aber auch bei anderen deutschen und englischen Klubs“, verrät er.

Seine Entscheidung für Chelsea begründet der Teenager so: „Ich will mich mit den Besten messen! Die Ausbildung dort ist richtig gut. Sie fördern dich als Spieler individuell sehr, arbeiten viel an deinen Schwächen.“ Und die wären? „Die Defensivarbeit“, grinst der Kicker mit Wurzeln in Guinea und auf der Elfenbeinküste.

"Ich spiele lieber auf der Zehn, da bekommt man mehr Bälle, kann das Spiel machen"

Dass seine Stärken überwiegen, daran besteht kein Zweifel, wenn man den in Linz aufgewachsenen Nachwuchs-Teamspieler schon mal in Aktion erlebt hat. „Ich bin ein Typ wie Thierry Henry. Er ist auch mein Vorbild. Mir hat sein Stil immer schon gefallen“, sagt er und nennt zudem Neymar und Eden Hazard als Spieler, die er aktuell bewundert.

Auf welcher Position ein Ausnahmekönner wie Ballo letztendlich landen wird, ist ob des jungen Alters freilich noch ungewiss. Bei Chelsea, wo der Österreicher zunächst in der U18 und im Team für die UEFA Youth League - der Rekordsieger holte diesmal den Gruppensieg vor Atletico und Roma - eingeplant ist, denkt man jedenfalls zweigleisig.

„Bei den Älteren werde ich Neuner spielen, bei den Gleichaltrigen auf der Zehn. Ich spiele lieber auf der Zehn. Da bekommt man mehr Bälle, kann das Spiel machen“, meint Ballo, der als Kind nach Linz gekommen und dann mit seinem sportlichen Ziehvater Peter Huemerlehner nach Köln übersiedelt ist.

Der Nachwuchstrainer und auch sein Bruder Mario, der im ÖFB-Nachwuchs als Assistent von Hermann Stadler arbeitet, begleiten Ballo seit Jahren. „Peter ist Familie für mich. Er kümmert sich um mich, ist so etwas wie ein zweiter Vater für mich“, sagt der Youngster.

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Von Chemie Linz über den LASK, Bayer Leverkusen, Viktoria Köln und nun eben Chelsea, das Talent hat sich die meiste Zeit seines bisherigen Lebens mit älteren Spielern gemessen. „So sammelt man Erfahrung. Am Anfang muss man sich durchsetzen, aber wenn einen die Mitspieler dann kennen, ist das überhaupt kein Problem mehr“, sieht der Stürmer einen Vorteil darin.

Der ÖFB hat den Legionär bereits im Alter von 14 Jahren in die U17-Nationalmannschaft einberufen, davor absolvierte Ballo auch schon einen Lehrgang für den DFB. Für welches Land er auflaufen will, ist ihm aber sonnenklar: „Ich komme aus Österreich, deswegen will ich für Österreich spielen. Für mich ist es kein Thema, die Nation zu wechseln. Österreich ist meine Heimat, hier fühle ich mich zuhause.“

Abgesehen von Länderspielen wird der 16-Jährige hierzulande in naher Zukunft aber nicht als Kicker zu sehen sein, denn er will es an der Stamford Bridge schaffen: „Das Niveau ist sehr stark, die Spieler sind viel robuster als in Deutschland, es wird eine echte Herausforderung. In den bisherigen Trainings und Freundschaftsspielen habe ich aber gesehen, dass ich mithalten kann.“

Sein Traum: die Premier League. „Ich werde weiter Gas geben, bis ich einen Profi-Vertrag bekomme. Es wird schwer, aber ich werde mein Bestes geben, um es zu schaffen“, verspricht er.

Die Vorschusslorbeeren auf der Insel sind nicht gerade gering. Vom „wonderkid“ ist in der englischen Presse zu lesen. Auch hierzulande ist Ballo längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Wie er damit umgeht? „Ich lese das schon, wenn mir meine Freunde solche Berichte schicken, es ist cool und etwas Besonderes, aber es ändert nichts an meinem Leben. Meine Familie hält mich am Boden.“


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