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"Identität verloren" - Ex-Bullen-Coach über United-Problem

Jesse Marsch weiß aus Erzählungen über die internen Probleme bei Manchester United und spricht offen darüber.

Foto: © getty

Bei Manchester United ist in dieser Saison zweifelsohne nicht viel eitel Wonne.

Die "Red Devils" hinken mit Rang acht in der Premier League den großen Erwartungen bisher weit hinterher, noch dazu kommt das frühzeitige Aus in der Champions League. Verletzungssorgen, Formschwäche und auch viel Kritik abseits des Platzes kann man als loderndes Störfeuer betrachten.

Neuerliche Aussagen eines ehemaligen Salzburg-Trainers rücken United nun weiter in kein besonders gutes Licht.

Jesse Marsch, aktuell vereinslos, sprach im Podcast "Up Front" über gewisse Missstände bei der einstigen Lichtgestalt der Insel, die er auch von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick erfahren hat.

"Was ich von Ralf und anderen, die damals dabei waren, gehört habe, ist, dass der Zusammenhalt im Verein gleich null war", so der 50-Jährige. Und weiter: "Die Kommunikation mit den Scouting-Abteilungen, den sportlichen Abteilungen und den Geschäftsführern hat ihnen das Gefühl gegeben, dass sie dort keine Zukunft haben, was vielleicht auch der Fall war."

Rangnick als Marschs Mentor

Marsch, zuletzt bei Leeds United tätig, war Rangnicks Co-Trainer und Weggefährte bei RB Leipzig und bezeichnete ihn als seinen Mentor. Rangnick war nach der Entlassung von Ole Gunnar Solskjaer im November 2021 Interimstrainer bei ManUnited, blieb aber erfolglos (11 Siege in 31 Spielen).

"Ich denke, er wusste, dass er sich in die Höhle des Löwen begibt, aber er konnte die Gelegenheit, Manchester United zu trainieren, nicht ausschlagen. Das ist eine Riesenchance für jeden", spricht Marsch über Rangnicks Zeit in Manchester.

United hat Identität verloren

Vor allem haben die "Red Devils" - nach seinem Eindruck - an Identität verloren. Marsch glaubt: "Wie bei allen Vereinen und besonders bei den besten ist es auch hier so, dass der Druck von innen kommt, dass jeder genau versteht, was die Identität ist, und dass die Verpflichtung, jeden Tag diszipliniert zu arbeiten, normalerweise darüber entscheidet, wie gut sie werden können. Aus der Ferne und nach dem, was ich gehört habe, ist dieser Teil bei ManUnited verloren gegangen."

Mit Ineos-Boss Jim Ratcliffe, der sich unlängst mit einem Milliarden-Investement in den Traditionsklub einkaufte, hat United nun einen neuen Anteilseigner an Bord. Hinter den Kulissen soll der Engländer und United-Fan dem Vernehmen nach eine Analyse der Arbeitsweise des Klubs in Gang gesetzt haben.

 

 

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