Liverpool-Trainer Jürgen Klopp hat sich erstmals zur Gehirnerschütterung von Loris Karius im Champions-League-Finale geäußert.
Gegenüber LFCTV verrät der Deutsche, wer ihn auf die Verletzung des Torhüters hingewiesen hat. Klopp habe vier Tage nach dem verlorenen Finale gegen Real Madrid einen Anruf von Franz Beckenbauer erhalten, der ihm sagte: "Ich komme gerade vom Arzt, dein Torhüter hatte eine Gehirnerschütterung."
Klopp habe sich daraufhin die TV-Bilder nochmals aus mehreren Perspektiven angesehen.
Real-Kapitän Sergio Ramos hatte Karius in der 49. Minute mit dem Ellbogen am Kopf getroffen. Der Keeper war daraufhin zu Boden gegangen. Zwei Minuten später leistete sich Karius den ersten Fehler, der zum 0:1 führte. Kurz vor Schluss rutschte Karius noch ein Ball durch die Hände.
Klopp: "Warum hat niemand daran gedacht?"
"Wie konnten wir alle denken, dass Loris, der bis dahin keine Schwächen gezeigt hat, in diesem wichtigen Spiel diese großen Fehler gemacht hat. Warum hat niemand daran gedacht, dass es wegen des Schlags auf den Kopf war?", fragt Klopp, der Karius nach Beckenbauers Hinweis sofort zum Arzt schickte.
"Fünf Tage nach dem Finale hatte er 26 von 30 Anzeichen für eine Gehirnerschütterung", erklärt Klopp. "Er bekam einen Schlag auf den Kopf, wusste aber nicht, dass es eine Gehirnerschütterung war. Bei all der Intensität und dem Adrenalin hat niemand wirklich darüber nachgedacht."
Klopp will die Gehirnerschütterung aber nicht als Ausrede sehen. "Wir benutzen es nicht als Entschuldigung, wir benutzen es als Erklärung", sagt der Deutsche.
Karius dürfte Nummer eins bleiben
Der Trainer hofft, dass Karius die Fehler im Champions-League-Finale schnell vergisst. Am Samstag soll der Torhüter bei Liverpools erstem Vorbereitungsspiel auf die kommende Saison zwischen den Pfosten stehen.
Das könnte auch so bleiben, denn wie der "Mirror" berichtet, soll sich Klopp dazu entschieden haben, weiter auf Karius als Nummer eins zu setzen. Zuletzt gab es immer wieder Berichte, wonach Liverpool einen neuen Torhüter verpflichten will. Unter anderem wurden Jan Oblak von Atletico Madrid und der brasilianische Nationaltorhüter Alisson als Kandidaten genannt.