"Das wird ein richtig dreckiges Match", grinst Daniel Bachmann und freut sich so richtig drauf.
Im FA-Cup-Rückspiel gegen Tranmere wird der ÖFB-Goalie am Dienstagabend das Tor des FC Watford hüten - das 3:3 im Hinspiel vor eineinhalb Wochen war seine Premiere für den Premier-League-Verein.
Ein recht spätes Debüt, schließlich steht der 25-Jährige bereits seit zweieinhalb Jahren beim FC Watford unter Vertrag. Im Sommer läuft selbiger aus, auf einen ablösefreien Abschied läuft es jedoch nicht hinaus - im Gegenteil.
"Wir sind sehr kurz davor, den Vertrag langfristig zu verlängern", erklärt Bachmann im Gespräch mit LAOLA1.
Bachmann: "Die beste Liga der Welt"
"Die Premier League ist die beste Liga der Welt, darüber braucht man nicht zu diskutieren. Ich sehe für die Zukunft weiter eine gute Chance. Meine Konkurrenten Ben Foster und Heurelho Gomes sind 36 beziehungsweise 38. Meine Aussichten sind sicher sehr gut, das haben wir mit dem Verein auch so besprochen", erklärt der Keeper.
Ob es konkrete Signale gegeben habe, dass er bei einer Vertragsverlängerung zur Nummer eins aufrücken kann? "Das ist auf jeden Fall der Plan, dass ich in Zukunft die Nummer eins bei Watford bin. Deshalb haben wir auch gute Gespräche geführt, was die Vertragsverlängerung betrifft."
Nach einer starken Leihsaison in Schottland beim FC Kilmarnock kehrte Bachmann vergangenen Sommer voller Tatendrang zu Watford zurück, musste jedoch feststellen, dass die Hausmacht seiner beiden Rivalen vorerst zu groß ist. Den Herbst verbrachte er als Nummer drei, Neo-Coach Nigel Pearson beförderte ihn nun zumindest zum FA-Cup-Goalie.
Watford lehnt Leihe vorerst ab
Eine erneute Leihe, um Spielpraxis zu bekommen, wäre möglicherweise sinnvoll, wird vom Verein jedoch derzeit abgelehnt: "Das Transferfenster hat noch knapp drei Wochen offen, aber man muss ehrlich sagen, dass es im Moment nicht danach ausschaut. Die Chance ist gering, dass sich da etwas tut, auch wenn es Optionen gibt."
Alle Anfragen für eine Leihe wurden von Watford schon im vergangenen Sommer abgeblockt. Damals gab es auch diverse Interessenten vom europäischen Festland. Aktuell bekunden vor allem Vereine von der Insel Interesse an einer temporären Zusammenarbeit - Gerüchten zufolge vor allem die beiden schottischen Vereine Hibernian Edinburgh und sein Ex-Klub FC Kilmarnock.
Dass eine Leihe für das Frühjahr Stand jetzt abgelehnt wird, könnte man auch so interpretieren, dass der Wiener bereits im Frühjahr in der Hackordnung aufrückt. Diese Hoffnung gab es jedoch auch im Sommer und wurde enttäuscht:
"Klar war das nicht leicht hinzunehmen, eben auch weil alle Leih-Möglichkeiten abgelehnt wurden, und ich höhere Erwartungen hatte, die nicht eingetreten sind. Aber das ist der Fußball."
Das Standing von Gomes
Foster ist bei Watford derzeit unumstritten. Aber zumindest die Rolle als Nummer zwei wäre eine Fortschritt gewesen. Welchen Narren der Verein an Gomes gefressen habe?
"Er hat sehr viel für den Verein geleistet", erklärt Bachmann, "er ist in der zweiten Liga gekommen und sie sind gemeinsam aufgestiegen. Er hat beim Verein ein irrsinniges Standing, das auch irgendwo verständlich ist. Auch wenn meine Situation für viele weniger verständlich ist. Ich muss mich weiter gedulden, aber langfristig ist der Plan, dass ich die Nummer eins bei Watford bin."
Auch wenn einem diese Perspektive aufgezeigt wird, sei es für einen Fußballer nicht leichter, nicht zum Einsatz zu kommen - gerade nach der gelungenen Kilmarnock-Zeit:
"Ich war es gewohnt, Woche für Woche zu spielen, also waren die letzten sechs Monate nicht leicht. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport - und in der Situation, in der wir in den vergangenen Monaten waren, muss man die persönlichen Gefühle hinten anstellen. Wir waren im Abstiegskampf und sind es auch weiterhin. Das hat Vorrang, auch wenn es persönlich nicht einfach war."
Es wartet ein Extraspiel
In den letzten Wochen ging es für den Klub von den Ergebnissen her nach oben - und auch für Backmann soll der Pfeil wieder nach oben zeigen. Die Cup-Spiele interpretiert er als ersten Schritt in die richtige Richtung.
Beim 3:3 im Hinspiel gegen Tranmere hat Watford eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben: "In der zweiten Halbzeit haben wir komplett abgeschaltet. Sie haben das System geändert und wir sind damit überhaupt nicht zurecht gekommen. Sie hatten auch wesentlich mehr Schüsse auf das Tor. Das darf normal nicht passieren gegen diesen Gegner. Aber wir haben nun ja die Chance, das zurechtzubiegen."
Und wenn man es sehr positiv sehen will - für Bachmann ist es ein Match mehr: "Für mich ist es ein Extraspiel, das aber bestimmt nicht leicht wird. Wir werden jedoch alles dafür tun, dass wir weiterkommen. Denn wenn wir gewinnen, geht es in der nächsten Runde entweder gegen Manchester United oder Wolverhampton. Das wäre ein cooles Spiel."