Es war die Szene im Spitzenspiel zwischen dem FC Liverpool und Manchester City.
"Wenn der Ball nicht da ist, dann tötet er ihn!", mit diesen Worten beschrieb Jürgen Klopp eine Situation aus der Nachspielzeit, als Citys Jeremy Doku im Sechzehner Liverpool-Spieler Alexis Mac Allister mit hohem Bein am Brustkorb traf.
Zwar spielte der Belgier den Ball, dennoch darf über den nicht gegebenen Elfmeter gezweifelt werden. Mit offener Sohle wurde der Argentinier getroffen, Schiedsrichter Michael Oliver winkte sofort ab. Der VAR sah sich die Aktion zwar an, doch der Unparteiische wurde nicht zum Monitor gebeten, weshalb die Entscheidung auch nicht revidiert wurde.
Schließlich blieb es beim 1:1 (Spielbericht), Liverpool verlor die Tabellenführung an Arsenal. Punktegleich liegt man auf Rang zwei, mit nur einem Zähler Vorsprung auf die drittplatzieren "Citizens".
"Auf allen Positionen zu 100 Prozent ein Foul"
Vor allem der Umstand, dass der VAR hier nicht entscheidend einschritt brachte den Liverpool-Coach auf die Palme. "Warum sollte der Typ im (VAR-)Studio denken, dass das nicht klar und offensichtlich ist? Was müssen Sie zu Mittag essen, wenn Sie denken, dass das nicht klar und offensichtlich ist?", echauffierte sich Klopp sarkastisch bei "Sky".
"Diese Situation auf allen Positionen des Spielfeldes ist zu 100 Prozent ein Foul und eine gelbe Karte. Doku hat den Ball geschlagen, aber er konnte den Ball nur schlagen, weil sein Fuß genau dort war. Wenn der Ball nicht da ist, dann tötet er ihn!", machte der Deutsche seinen Unmut offensichtlich.
Im Nachgang der Partie habe der 56-Jährige die Erklärung der Unparteiischen über den nicht gegebenen Elfmeter offenbart. Die Tatsache, dass Doku den Ball gespielt hatte, habe zu der Entscheidung geführt keinen Strafstoß zu geben.
"Das kann nicht die Erklärung sein. Weil du kannst nicht deinen Fuß so hoch heben, dass du den Ball berührst und dann ist das der entscheidende Faktor. Möglicherweise wollen sie uns das so erklären. Aber das funktioniert nicht", schüttelte er nur den Kopf.
Liverpool spielte City in Halbzeit zwei an die Wand
In zweierlei Hinsicht wird Jürgen Klopp dieses Spiel nicht vergessen. Zum einen wegen des nicht gegebenen Elfmeters, zum anderen wegen der überragenden Leistung seiner Elf. Liverpool konnte den Rückstand von Halbzeit eins sehr gut wegstecken. Im zweiten Spielabschnitt waren die "Reds" drückend überlegen.
Und das, obwohl der FC Liverpool mit einer langen Verletzungsmisere kämpft. Spieler wie Alexander-Arnold, Alisson, Diogo Jota, Gravenberch, Konate etc. fehlten. Für Superstar Mohamed Salah reichte es nach überstandener Verletzung nicht für die Startelf, der Ägypter wurde in Minute 61 eingewechselt.
"Ich habe die besten 53 Minuten gesehen, die wir gegen Manchester City hatten. Es war außergewöhnlich, wie wir gespielt haben, und es war auch wichtig, dass wir das auch über uns selbst gelernt haben. Wenn man gegen City so Fußball spielt, ist das ein Statement - und das liebe ich. Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, das ganze Rennen (Anm. Meisterschaft) über zu kämpfen, und das gefällt mir am meisten", sprach Klopp in höchsten Tönen über seine Spieler.