Der Schock sitzt auch drei Tage nach dem Unglück noch immer tief.
Am Samstag starben Leicester-Boss Vichai Srivaddhanaprabha und vier weitere Insassen bei einem verheerenden Helikopterabsturz nur wenige Meter vom Stadion Leicester Citys entfernt. Der 61-Jährige wurde wie nach jedem Leicester-Heimspiel von der Mittelauflage mit dem Hubschrauber abgeholt - der Einstieg nach der Ligapartie am Samstag sollte sein letzter werden.
Riyad Mahrez, einer der Leicester-Wundertruppe, die 2016 völlig überraschend die Meisterschaft gewann, widmete sein Goldtor am Montag zum Sieg ManCitys über Tottenham dem Menschen, der für ihn "wie ein Vater" war.
"Er hat eine Menge für mich und Leicester getan"
Srivaddhanaprabha war unter Fans und Spielern sehr beliebt - war für viele einer der wichtigsten Steine in der famosen Meistersaison Leicesters, galt als menschennah und sympathisch. Als Dankeschön für den Meistertitel überraschte der thailändische Milliardär beispielsweise jeden einzelnen Spieler, darunter auch Mahrez, einfach so mit einem brandneuen BMW i8 - Preis: ca 130.000 Euro pro Auto.
Der Algerier absolvierte unter Srivaddhanaprabhas Führung 149 Spiele und traf in der Meistersaison in 37 Spielen 17 Mal. Er entwickelte sich bei Leicester zu einem absoluten Topspieler, stand bei den "Foxes" seit 2014 unter Vertrag.
Umso passender, dass ausgerechnet Mahrez den Goldtreffer beim Auswärtssieg Manchester Citys gegen die Tottenham Hotspur erzielte. Beide Mannschaften liefen mit Trauerflor auf - Mahrez gab nach dem Spiel ein emotionales Interview:
"Es war sehr schwer für mich. Der Boss war ein sehr spezieller Mensch. Ich habe viereinhalb Jahre dort verbracht und viele Erinnerungen mit ihm. Deswegen habe ich meine Hände in die Höhe gestreckt - für ihn. Er hat eine Menge für mich und Leicester getan. Es ist sehr schwer darüber zu reden. Er war wie ein Vater."
How fitting that Riyad Mahrez, one of Leicester’s heroes should score the first goal.
— Gary Lineker (@GaryLineker) 29. Oktober 2018
Srivaddhanaprabha stand den Spielern sehr nahe, war öfters bei Trainings anwesend und unterhielt sich danach stets mit den Akteuren. Untypisch für einen Klubboss. Mahrez erklärte: "Er war so ein guter Mensch, mit einem großen Herz. Die Meldung über seinen Tod brach mein Herz, es ist für uns alle schockierend und ich denke an alle Menschen, die beim Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen sind. Es ist eine schwierige Situation. Ich bin bei Leicester und den Familien der Opfer."
Fußball-England trauert geschlossen
Die Meldung über Srivaddhanaprabhas Tod erschütterte ganz Fußball-England, zahlreiche Spieler und Trainer bekundeten Beileid. Der Thailänder war auch über die Grenzen Leicesters hinweg beliebt. Am Wochenende trauerten Fans und Spieler vor dem King Power Stadion - es entstand ein wahers Blumenmeer.
Leicester-Torhüter Kasper Schmeichel war am Samstag einer der ersten am Unglücksort, pflegte eine spezielle Beziehung zum verstorbenen Boss. Der Däne verfasste einen emotionalen Nachruf und postete diesen auf Facebook. Darin unter anderem zu lesen: "Du hast den Fußball für immer verändert. Du hast an mich geglaubt und mich inspieriert. Du hast meine Träume wahr werden lassen."
Stadion soll umbenannt werden
Als Dankeschön für all sein Tun und Wirken wollen die Fans nun ein besonderes Zeichen setzen. Zugunsten des verstorbenen Klub-Bosses wurde im Internet eine Petition gestartet. Das Ziel - Die Umbenennung des Stadions in: The Vichai Stadium, nach dem Vornamen Srivaddhanaprabhas.
Mahrez wird Srivaddhanaprabha jedenfalls für immer im Gedächtnis behalten. Abschließend sagt der Algerier: "Ich denke die ganze Zeit an ihn. Er hat für den Fußball gebrannt und war mit voller Leidenschaft dabei."