Als großer Gejagter und Topfavorit eröffnet Titelverteidiger Manchester City am Freitag (21 Uhr im LIVE-Ticker >>>) die neue Saison der englischen Premier League mit einem Gastspiel im nur 40 km entfernten Burnley.
Die Elf von Startrainer Pep Guardiola geht auf den vierten Meistertitel in Folge los. Verhindern wollen den sechsten Titel in den vergangenen sieben Jahren unter anderem Stadtrivale Manchester United und Arsenal, die als erste Herausforderer gelten.
Guardiola erwartet schwierigen Start
Unter Guardiola ist City zur besten Mannschaft Europas aufgestiegen, durch den Champions-League-Sieg im Juni wurde bei den Engländern eine historische Saison mit dem Triple gekrönt. Der Hunger nach fußballerischer Perfektion und Siegen ist aber beim Katalanen und seiner Startruppe rund um Erling Haaland ungebrochen.
Der 52-Jährige erwartet aber, dass noch nicht gleich alles rund läuft. "Es fällt uns jede Saison schwer, neu zu starten. Das ist okay, unsere Mentalität wird uns helfen, vorne dabei zu sein."
Wie die meisten englischen Topklubs hat auch City viel Geld in die Hand genommen, um sich zu verstärken. Guardiola erhielt Wunsch-Innenverteidiger Josko Gvardiol von Leipzig für kolportierte über 90 Millionen Euro sowie Mateo Kovacic vom Ligarivalen Chelsea. Dafür wurden Kapitän Ilkay Gündogan (FC Barcelona) und Riyad Mahrez (Al-Ahli) abgegeben.
Arsenal mental bereit für neuerlichen Titelanlauf
Den Titel streitig machen möchte erneut Mikel Artetas Arsenal, das in der vergangenen Saison fast die gesamte Spielzeit Tabellenführer gewesen war, aber am Ende klein beigeben musste.
Ein erstes Rufzeichen setzten die Londoner, als sie City den englischen Nationalspieler Declan Rice von West Ham um 120 Mio. Euro wegschnappten. Ein zweites gelang den "Kanonieren" durch den Sieg über die Guardiola-Truppe im Elfmeterschießen um den Community Shield am Sonntag.
"Für uns ist es ein Statement. Es ist ein Zeichen, dass wir City in einem wichtigen Spiel schlagen können, wenn es darauf ankommt", sagte danach Arsenals Torhüter Aaron Ramsdale. "Ich bin mir nicht sicher, wie es diese Saison sein wird. Aber die mentale Blockade ist weg. Wir sind jetzt bereit." Erster Gegner ist am Samstag Nottingham Forrest.
ManUnited hat ein Kader-"Fundament", Liverpool befindet sich im Umbruch
Viel Optimismus gibt es auch bei Manchester United, wo Erik ten Hag in seiner ersten Saison als Chefcoach die Red Devils wieder zurück in die Top 3 brachte. Mit den Verpflichtungen von Keeper Andre Onana, Mason Mount und Rasmus Höjlund soll es nun einen Schritt weitergehen.
"Ich denke, der Unterschied zum letzten Jahr besteht darin, dass wir mit diesem Kader jetzt das Fundament haben", sagte Ten Hag und weckt damit Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 2013, damals noch unter Klublegende Sir Alex Ferguson.
Liverpool - das einzige Team, das Citys Erfolgslauf 2020 unterbrechen konnte - hat indes ein mehr als durchwachsenes Jahr hinter sich, die Mannschaft ist im Umbruch.
Routiniers wie Jordan Henderson, James Milner oder Fabinho haben die Truppe von Jürgen Klopp verlassen, dafür sollen nun Dominik Szoboszlai oder Weltmeister Alexis Mac Allister für frischen Wind sorgen. Ähnliches gilt für Liverpools Auftaktgegner Chelsea, wo nun Coach Mauricio Pochettino das Sagen hat.
Das finanzstarke Newcastle United will derweil beweisen, dass Platz vier keine Eintagsfliege war. Bei Tottenham Hotspur beginnt eine neue Ära unter dem Australier Ange Postecoglou, womöglich ohne den wechselwilligen Rekordtorjäger Harry Kane.
Kalajdzic hält die ÖFB-Fahne hoch
Österreichs Premier-League-Beitrag ist Sasa Kalajdzic. Der Stürmer von den Wolverhampton Wanderers, der sich im Vorjahr bei seinem Debüt das Kreuzbandriss gerissen hatte, ist wieder fit. Der 26-Jährige absolvierte einige Testspiele, unter anderem das 0:0 gegen Aufsteiger Luton Town.
"Ich bin glücklich, dass alles gut gegangen ist. Im Moment ist es einfach nur die Freude und Erleichterung, zurück zu sein", meinte der ÖFB-Internationale. Ob er zum Auftakt gegen Manchester United schon zum Zug kommt, ist allerdings fraglich.
Fakt ist, dass sich der Angreifer in Zukunft unter einem neuen Trainer präsentieren muss, nachdem der Verein am Dienstagabend die Trennung von Julen Lopetegui nach nur neun gemeinsamen Monaten bekannt gegeben hat. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.
Einstellen müssen sich die Klubs in der neuen Saison auf lange Nachspielzeiten. Neue Regeln sollen Verzögerungen bei Torjubel, Auswechslungen oder Verletzungen strenger ahnden. Einen Vorgeschmack gab das Match zwischen Arsenal und City, wo die Londoner in der 101. Minute den Ausgleich erzielten.
"Jetzt werden die Spiele 100 Minuten dauern, das ist sicher", meinte Guardiola.